Über einen Deutschkurs ins Handwerk

Wadern · Ein Deutschkurs kombiniert mit dem Kennenlernen von Handwerksbetrieben und -berufen – das ist das Konzept eines Pilotprojekts, das mit 20 Flüchtlingen in Wadern gestartet ist.

 HWK-Präsident Bernd Wegner (l.) und Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ( 3. v.l.) im Gespräch mit Flüchtlingen, die an dem Pilotprojekt in Wadern teilnehmen. Foto: Rolf Ruppenthal

HWK-Präsident Bernd Wegner (l.) und Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ( 3. v.l.) im Gespräch mit Flüchtlingen, die an dem Pilotprojekt in Wadern teilnehmen. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

20 Flüchtlinge , zumeist Syrer, sitzen in einem Seminarraum über dem Pfarrsaal der katholischen Kirche in Wadern . Sie lernen in einem achtwöchigen Intensivkurs Deutsch, an vier Tagen in der Woche jeweils sechs Stunden. Aber nicht nur das: Mittwochs steht das Kennenlernen von Handwerksbetrieben auf dem Programm, sei es, dass die Kursteilnehmer die Unternehmen besuchen oder dass die Handwerker ihre Firma und ihre Berufe vorstellen. Auch gibt es eine Berufsberatung . Das Ganze ist ein Pilotprojekt des saarländischen Handwerks, des Bündnisses für Flüchtlinge Wadern und der Stadt Wadern . Finanziert wird der Kurs von der Stiftung Saarländisches Handwerk mit mehreren tausend Euro.

Die Kammer habe mit dem Projekt auch auf die Diskussionen über die Finanzierung von Sprachkursen reagiert. "Wir wollen nicht nur reden, sondern Dinge auf den Weg bringen", sagte gestern Bernd Wegner , Präsident der Handwerkskammer des Saarlandes (HWK). "Sie bringen gute Talente mit, und wir haben gute Handwerker hier, die Ihnen helfen können, diese Talente in einen Beruf umzuformen", machte Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU ) den Kursteilnehmern Mut. Das Projekt soll ihnen ermöglichen, rasch ein Praktikum, eine Ausbildung oder eine Beschäftigung im Handwerk zu starten. Einige Kursteilnehmer haben bereits in Syrien im Handwerk gearbeitet: So seien zum Beispiel ein Maurer, ein Goldschmied, ein Elektriker und eine Friseurin dabei, sagte Carmen Koscheny vom Bündnis für Flüchtlinge . 15 Handwerksbetriebe aus Wadern und Umgebung beteiligen sich bislang an dem Projekt, sagte Justus Wilhelm. "Wir akquirieren aber noch weiter." Tischler, Elektriker, Augenoptiker , Friseur - das Spektrum der engagierten Betriebe ist breit.

Die HWK hat eine Arbeitsgruppe gegründet, die sich mit der Integration von Flüchtlingen ins Arbeitsleben befasst. Neben dem Sprachkurs in Wadern soll es Kennenlern-Veranstaltungen für Handwerksbetriebe und Flüchtlinge geben, und Coaches sollen in der Landesaufnahmestelle Lebach nach handwerklichen Qualifikationen fragen und für eine Ausbildung im Handwerk werben.

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