Regionalzüge fahren Mannheim öfter an

Saarbrücken · Ab 2015 soll es täglich zehn Nahverkehrs-Verbindungen als Regionalexpress zwischen Saarbrücken und Mannheim geben. Dadurch könnten ab dem Jahr 2016 allerdings drei Fernzüge unter die Räder kommen.

 Die Bahnvertreter Hannah Page, Jürgen Konz und Pressesprecher Torsten Sälinger (v.l.) hatten einiges zu erklären. Foto: Dietze

Die Bahnvertreter Hannah Page, Jürgen Konz und Pressesprecher Torsten Sälinger (v.l.) hatten einiges zu erklären. Foto: Dietze

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Der Verkehrsknotenpunkt Mannheim wird ab 2015 von Saarbrücken aus wesentlich öfter als bisher mit Nahverkehrs-Zügen erreichbar sein. Allerdings kann es passieren, dass dadurch ab 2016 drei Fernverbindungen wegfallen. Auf der Kippe stehen die Intercity-Strecken nach Stuttgart, Heidelberg und Frankfurt. "Unsere Fernzüge werden künftig - ohne schneller zu sein - hinter den modernen Nahverkehrs-Zügen her fahren", sagte am Freitag Hannah Page, die bei der Deutschen Bahn (DB) für den Fernverkehr zuständig ist. Daher sei zu erwarten, "dass die Reisenden auf die günstigeren Nahverkehrszüge umsteigen" sagt Page, die deshalb für den Fernverkehr mit erheblichen Einbußen rechnet. Die Fahrt mit dem ICE koste bis Mannheim 34 Euro, der Intercity 30 Euro und der Regionalexpress 26 Euro, da diese Tickets nur mit sieben Prozent Mehrwertsteuer belastet seien.

Der Parallel-Verkehr kommt nach Angaben der Bahn zustande, weil die Besteller des Nahverkehrs in der Region, der Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd (Kaiserslautern) und die VGS Verkehrsmanagement Gesellschaft Saar (Saarbrücken ), das Angebot im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Taktes 2015 zwischen Saarbrücken und Mannheim kräftig ausbauen. Statt bisher zwei sollen es ab 2015 mindestens zehn Zugpaare sein, die zwischen Saarbrücken und der Kurpfalz-Metropole umstiegsfrei verkehren. "Mannheim wird im Zwei-Stunden-Takt angebunden", erläuterte Jürgen Konz, Konzernbevollmächtigter der DB für das Saarland und Rheinland-Pfalz.

Für Ralf Damde, Betriebsrat von DB Regio und Chef der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) an der Saar, ist klar, dass die DB "damit den Ausstieg aus dem Fernverkehr ab Saarbrücken vorbereitet". Für die Bahn sei es seiner Auffassung nach ein Leichtes, die drei Fernverkehrszüge so in den Fahrplan einzubinden, "dass sie spürbar zeitverzögert mit den Nahverkehrs-Zügen nach Mannheim unterwegs sind".

Sollten die drei Züge gestrichen werden, blieben ab 2016 im Fernverkehr noch die IC-Verbindung nach Graz sowie der ICE-Zug nach Leipzig. Hinzu kommen die vier Schienenschnell-Destinationen zwischen Paris und Frankfurt über Saarbrücken . Derzeit fahren diese Züge noch fünf Mal pro Tag. 2016 jedoch fällt eine Verbindung weg (wir berichteten).

Dabei wird die Strecke zwischen der französischen Hauptstadt und der Main-Metropole "sehr gut genutzt", sagte Frank Hoffmann, Vorsitzender der Geschäftsführung des deutsch-französischen Bahn-Unternehmens Alleo. Seit 2007 seien zwischen Frankfurt und Paris 5,6 Millionen Passagiere unterwegs gewesen. 2013 sei ein Plus von knapp sechs Prozent erzielt worden. Alleo mit Sitz in Saarbrücken hat die Aufgabe, die Strecke zwischen Paris und Frankfurt zu vermarkten

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