Opernregisseur Nikolaus Lehnhoff mit 76 Jahren gestorben

Berlin · Opernregisseur Nikolaus Lehnhoff, einstiger Meisterschüler von Wieland Wagner, ist am Samstag im Alter von 76 Jahren in Berlin gestorben. Noch im Mai hatte seine "Turandot"-Produktion zur Weltausstellung in Mailand an der Scala Premiere.

Ob in Frankreich oder an der Metropolitan Opera in New York, in Zürich oder Amsterdam - Lehnhoff war einer der gefragtesten Regisseure. Sein Handwerk lernte er bei Wieland Wagner in Bayreuth, bei Gustav Rudolf Sellner an der Deutschen Oper Berlin und als Assistent an der Metropolitan Opera in New York.

Der Theater- und Musikwissenschaftler konnte dabei sein besonderes Interesse für Literatur und Bildende Kunst ausleben. Für die Bühnenbilder arbeitete er mit Künstlern zusammen, mit Heinz Mack (in "Tristan" in Orange), der US-Popart-Künstlerin Suzan Pitt für eine "Zauberflöte" in Wiesbaden oder mit Günther Uecker für einen Bremer "Fidelio". Auch widmete er sich den Komponisten des 20. Jahrhunderts, allen voran Hans Werner Henze , mit dem der er in München den "Prinz von Homburg" produzierte. Das Regietheater mochte Lehnhoff nicht. Er verweigerte sich einer allzu oberflächlichen Wirkung, konnte aber dabei umso tiefer in die Seele der Figuren tauchen. "Er hält zusammen, wo andere polarisieren, ein unbedingter Profi alter Schule", schrieb "Die Welt" zu seinem 70. Geburtstag.

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