Kühlschrank spricht mit Handy

Berlin · Der typische Internet-Nutzer ist heute ein Mensch. Morgen werden es Maschinen sein. Fernseher, Kühlschränke, Autos werden ihre eigenen IP-Adressen haben. Dieser Trend beschäftigt nun die Internationale Funkausstellung in Berlin.

Ob Heizungen, die sich automatisch einschalten, kurz bevor die Bewohner heimkommen oder Rollläden, die sich von unterwegs bedienen lassen: Das Internet der Dinge ist eines der großen Themen auf der diesjährigen Internationalen Funkausstellung (Ifa ) in Berlin - und treibt die Branche der Unterhaltungselektronik an. Gemeint ist mit dem Internet der Dinge die Vernetzung von Gegenständen des täglichen Gebrauchs mit dem Internet . Das soll Verbrauchern viele Erleichterungen im Alltag bringen.

Immer mehr vernetzte Geräte

Nach Einschätzung der Beratungsagentur Deloitte werden sich solche vernetzten Geräte in den nächsten Jahren durchsetzen. "Bis 2020 werden die Deutschen rund 100 Millionen vernetzte Endgeräte nutzen - Smartphone und Tablet- Computer nicht mitgerechnet", sagt Klaus Böhm von Deloitte. Bereits im laufenden Jahr erwartet Deloitte, dass weltweit eine Milliarde vernetzte Gegenstände verkauft werden. Das seien beispielsweise Geräte wie Computer-Uhren, Einrichtungsgegenstände oder internetfähige Autos. Das Internet der Dinge wird nach Einschätzung der Marktbeobachter massive Veränderungen bei den Unternehmen in der Unterhaltungselektronik nach sich ziehen.

Es revolutioniere geradezu die klassischen Geschäftsmodelle von Unternehmen, sagt Böhm. Neben den Produkten rückten die damit verbundenen Dienste in den Vordergrund. Dies betreffe etwa Streamingdienste, Navigationssysteme für das Auto oder auch Sicherheitssysteme für das vernetzte Zuhause.

Auf der Ifa in Berlin werden in diesem Jahr zahlreiche Produkte für das vernetzte Heim zu sehen sein. Das reicht von Audiosystemen, die über das Netz mit dem Smartphone gesteuert werden, über Waschmaschinen, die dem Handy Bescheid geben, wenn das Waschprogramm beendet ist, bis hin zu Heizungsanlagen, die per Smartphone gesteuert werden.

Computer-Uhren voll im Trend

"Die Vernetzung macht aus herkömmlichen Geräten intelligente Geräte, die zahlreiche neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnen", sagte Tim Lutter vom IT-Branchenverband Bitkom. Schlüsselelemente bei dieser Entwicklung seien Smartphones und Tablets, so die Branchenbeobachter. Laut Erhebungen von Bitkom nutzen inzwischen 65 Prozent der Menschen in Deutschland ein Smartphone, 40 Prozent haben einen Tablet-Computer. Großes Potenzial schreiben Branchenbeobachter auch den sogenannten Wearables wie Computer-Uhren (Smartwatches ) oder Fitnessarmbändern zu. Bitkom erwartet für Smartwatches in diesem Jahr einen Absatzwachstum von 348 Prozent auf 645 000 Stück und einen Umsatzzuwachs von 566 Prozent auf 169,2 Millionen Euro.

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