Was hilft gegen Computerviren?

Saabrücken · 65 Millionen Viren-Angriffe in vier Monaten hat ein Sicherheitsunternehmen allein in Deutschland festgestellt. IT-Experten der Saar-Universität erklären in einer neuen SZ-Serie, wie Nutzer sicher im Internet surfen und ihre Computer effektiv schützen können.

Ein kostenloser Internetzugang in Bahnhöfen, das Austauschen von Bildern und Nachrichten über Facebook , bequemes Einkaufen zu jeder Zeit an jedem Ort: "All das ist heute nicht mehr wegzudenken", sagt Professor Christian Hammer vom Center for IT Security, Privacy and Accountability (CISPA) der Universität des Saarlandes . "Aber die allgegenwärtige Vernetzung birgt auch Gefahren und der Benutzer selber ist immer mehr gefragt."

Doch was ist dabei eigentlich zu beachten, wie sieht ein sicheres Passwort aus und was ist überhaupt ein Trojaner? Antworten auf solche Fragen aus der Welt der Internet-Sicherheit gibt die neue Serie der Saarbrücker Zeitung in Zusammenarbeit mit dem CISPA. In unregelmäßigen Abständen werden Experten der Saar-Uni Tipps für den Umgang mit dem Internet und Computerviren geben. Mitarbeiter vom Sicherheitsinstitut der Saar-Universität erklären zum Beispiel, wie man das Risiko, sich einen Virus überhaupt einzufangen, so gering wie möglich hält.

Konkret geht es etwa darum, welche Virenscanner empfehlenswert sind, auf was Nutzer beim Surfen und Mailen im Detail achten sollten und wie sie ihr System auf einem aktuellen und sicheren Stand halten. Außerdem werden die Experten auf die Sicherheit von Mobilgeräten wie Smartphones und Tablet-PCs eingehen und erklären, wie Daten gerettet werden können.

Schadprogramme haben oft komische Namen wie "Loveletter" oder "Sasser", manche verstecken sich in nützlichen Programmen, andere vermehren sich selbstständig. "Viren sind kleine, bösartige Programme, die andere Dateien infizieren und sich dadurch eigenständig weiterverbreiten können", erklärt Hammer. "In der Regel passiert das vollkommen unbemerkt." Und öfter, als viele glauben: 65 Millionen Virenattacken registrierte das IT-Sicherheitsunternehmen Kaspersky Lab im zweiten Quartal 2014 allein in Deutschland.

"Das Ziel dieser Viren ist oft unterschiedlich, aber heutzutage nahezu immer finanziell motiviert", so Christian Hammer. Manche Viren seien auf private Daten aus, beispielsweise Bankdaten und Passwörter. Eine etwas neuere Entwicklung seien Viren, die wichtige Dateien gezielt verschlüsseln und damit für den Benutzer unzugänglich machen. "Gegen ein Lösegeld können sich Betroffene dann die Dateien zurückkaufen." Wieder andere Viren seien in der Lage, den Rechner des Opfers unbemerkt zu übernehmen und ihn für illegale Aktivitäten zu verwenden.

Virenscanner als erster Schritt

Generell wird allen Nutzern empfohlen, beim Surfen immer ein Antivirenprogramm mit Firewall zu verwenden. Beide können Angriffe von außen und versuchte Installationen von Schadprogrammen feststellen und verhindern. Dafür müssen die Programme aber immer auf dem aktuellem Stand sein. Daher muss, wenn möglich, die automatische Sicherheitsaktualisierung aktiviert werden. Fehlt diese Option müssen Nutzer regelmäßig in kurzen Abständen selbst nach Updates suchen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort