Drei auf einen Streich

Saarbrücken · Um zu sparen, sollen die Hochschulen im Saarland enger zusammenarbeiten. Am Saarbrücker Zema werden diese Ziele in hochschulübergreifenden Seminaren und Kooperationen mit der Wirtschaft bereits umgesetzt.

 Der Doktorand Aaron Geenen zeigt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Professor Rainer Müller am Saarbrücker Zentrum für Automatisierungstechnik einen Roboterarm. Foto: Schlichter

Der Doktorand Aaron Geenen zeigt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka und Professor Rainer Müller am Saarbrücker Zentrum für Automatisierungstechnik einen Roboterarm. Foto: Schlichter

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Die Universität des Saarlandes und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Saar (HTW) müssen in Zukunft enger zusammenarbeiten. Kooperationen in den Bereichen Ingenieur-, Wirtschafts- und Gesundheitswissenschaften sind eine zentrale Forderung des Landeshochschulentwicklungsplans (LHEP), der im März beschlossen wurde. Auch andere Hochschulen der Großregion und die Wirtschaft sollen stärker in Lehre und Forschung einbezogen werden.

Am Saarbrücker Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (Zema) , an dem 20 Professoren beider Hochschulen gemeinsam mit ihren Mitarbeitern zu Themen aus Mechatronik und Automatisierungstechnik forschen, werden viele dieser Ziele bereits umgesetzt.

In hochschulübergreifenden Block-Vorlesungen, die am Zema in Saarbrücken und an der Uni Luxemburg stattfinden, lernen Studenten der HTW und der Saar-Uni gemeinsam mit anderen angehenden Ingenieuren von Hochschulen aus Aachen, Luxemburg und Liège. Und die Studenten lernen in engem Kontakt mit der Wirtschaft: Auf dem Lehrplan stehen zahlreiche Exkursionen zu lokalen Unternehmen, etwa zur Firma ZF, zu den Ford-Werken oder es kommt ein Vertreter des Konzerns Dürr aus Püttlingen für einen Fachvortrag zu den Studenten ans Zema.

Im Frühjahr fand bereits eine Vorlesung mit Studenten der Hochschulen in Saarbrücken , Luxemburg und Liège zum Thema Roboter-Technik in der Industrie statt. Und Anfang Juli hält Professor Rainer Müller die Block-Vorlesung "Montage und Inbetriebnahme von Kraftfahrzeugen". "Bei der Veranstaltung werden Forschung und praktische Anwendung miteinander verknüpft", erklärt Müller. "Alles, was in der Vorlesung gesagt wird, können die Studenten am Ende der Woche bei Ford sehen."

Rund 40 Studenten nehmen teil, etwa die Hälfte kommt von der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen (RWTH), je ein Viertel von der HTW und der Saar-Uni. Die Woche ist straff organisiert: In der Regel gibt es pro Tag fünf Veranstaltungen, von Vorlesungen bis hin zu praktischen Übungen an den Geräten des Zema.

Samuel Schu belegt den Masterstudiengang Engineering und Management an der HTW. Er sieht die kompakte Form der Vorlesung als Vorteil. "Der Lernstoff ist die ganze Zeit präsent. Wenn eine Vorlesung einmal pro Woche über drei Monate hinweg stattfindet, vergisst man immer mal wieder etwas." Christian Gusenburger studiert Maschinenbau an der Saar-Uni und sieht das ähnlich. "Ich finde vor allem die Exkursionen reizvoll. Bei so viel Praxisbezug ist der Lerneffekt sicherlich groß."

Viel Lob für das Zema gab es vor ein paar Wochen auch von hoher Stelle. Bei einem Besuch lobte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka das gemeinsame Zentrum von Uni und HTW als "Vorzeigeprojekt" einer gelungenen Zusammenarbeit.

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