Neunkirchen · (sedi) Auf der Bühne rauchen und dabei noch den dicken Schwabbelbauch zeigen - Das gibt es nur bei Kurt Krömer. Der Berliner Komiker zeigte bei seinem Gastspiel in der fast ausverkauften Neuen Gebläsehalle in Neunkirchen am Samstag einmal mehr, dass er ein Virtuose auf der Klaviatur soziopathischer Verhaltensweisen ist. Publikumsbeschimpfungen gab es da en masse ("Ihr Pimmelberger"), manchmal waren auch Einzelne unter den Opfern: "Die meisten Frauen wissen heutzutage nicht mehr, wie man sich schminkt", kam es da aus ihm heraus samt passender Zeigebewegung in den Zuschauerraum. Einem Zwischenrufer drohte er: "Ick hau dir gleich 'n Spaten in 'en Hals rein!" Und trotz all der unflätigen Ausfälle, nein, gerade wegen dieser Pöbeleien schloss man den Fiesling mit Spießerbrille und schlecht sitzendem Anzug ins Herz. Seine Berliner Schnauze war einfach unübertrefflich; im frechen Dialog mit dem Publikum oder beim bei Comedians beliebten Thema Berliner Flughafen. Kaum einer kann diesbezüglich so schön den Dilettantismus bei der Großbaustelle anprangern. Man hätte sich doch wenigstens mal ein Youtube-Video "Wie baue ich einen Flughafen" anschauen sollen, bevor man loslegt. Die Idee zum Airport sei wahrscheinlich morgens im Büro ausgewürfelt worden, stellte Krömer sich vor. Und dann kam ja noch die Nummer mit dem Rauchen: In seiner Garderobe sei es ihm verboten, da müsse er es eben auf der Bühne tun. "Sind Schwangere da? Die können dann mal kurz rausgehen", meinte er.