Internetseite „Yolocaust.de“ entlarvt auch Selfie-Kultur

Berlin · Der Berliner Autor und Satiriker Shahak Shapira (28) hat mit seiner entlarvenden Website "Yolocaust.de" über das Verhalten von Touristen am Holocaust-Mahnmal in Berlin einen vielgeklickten Internet-Hit gelandet. Das Wort "yolocaust" setzt sich aus dem in sozialen Netzwerken beliebten Hashtag Yolo (You Only Live Once/Du lebst nur einmal) und Holocaust zusammen.

Auf der Website hat Shapira Fotos aus sozialen Medien zusammengestellt, auf denen zumeist junge Touristen am Denkmal für die ermordeten Juden Europas fröhlich posieren. Bewegt man die Maus über die Bilder, werden die Protagonisten in Bilder aus NS-Vernichtungslagern montiert. So turnen und tanzen die Touristen nicht mehr auf dem Mahnmal herum, sondern auf ermordeten Opfern der Nazis.

In den sozialen Medien haben die Nutzer die Seite oft geteilt und kritisch auf eine Rede des Thüringer AfD-Vorsitzenden Björn Höcke verwiesen. Der hatte das Mahnmal ein "Denkmal der Schande" genannt. Auch der Künstler stellte sein Projekt in diesen Zusammenhang. Höcke solle reflektieren, was er da in Dresden so über Erinnerungskultur gesagt habe, sagte Shapira dem Magazin "jetzt.de".

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