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Stadtmagazin Völklingen „Wir brauchen die Kunden, die an uns glauben!“

Auch in Völklingen hat die Corona-Pandemie für erhebliche Umsatzeinbußen im Einzelhandel gesorgt. Wie die Geschäfte bislang die Krise erlebt haben und wie es nun weitergehen könnte, dazu sprach Oliver Morguet von der Stadtmagazin-Redaktion mit Hans Agostini. Er ist Vorsitzender des Völklinger Wirtschaft skreises und selbst Einzelhändler mit zwei Schuhgeschäften in der Innenstadt und in Ludweiler.

Ob der beliebte Herbsttag mit dem Oldtimerkorso als Highlight auch stattfindet, steht derzeit noch in den Sternen. Foto: Oliver Morguet

Wie haben Sie als Kaufmann persönlich die Corona-Krise seit März erlebt? Agostini: Die ersten Monate waren geprägt von Existenzangst und großen Sorgen, von den Kosten erdrückt zu werden, aber natürlich auch von Sorge um die Mitarbeiter. Logischerweise hat man in einer solch schwierigen Situation auch Angst, in Insolvenz gehen zu müssen. Doch es hilft ja nicht, in Schockstarre zu verfallen – und so war der nächste Schritt, um Unterstützung zu bitten und um Zuschüsse zu kämpfen. Immer unter dem Motto: die Zukunft planen und positiv denken, aufstehen, Krone richten und weitermachen, glauben, dass es gelingt und schließlich wissen, dass es gelingen wird.Wie lässt sich die Situation des Völklinger Einzelhandels aktuell zusammenfassen?Agostini: Das war eine enge Kiste für viele, aber die meisten haben mit den Zuschüssen von Land und Bund ihre hohen finanziellen Belastungen und die gravierenden Umsatzeinbußen zumindest teilweise abfangen können. Dafür ein Dank an unsere Landesregierung, über die die Zuschüsse beantragt werden konnten und auch ausgezahlt wurden.  Gab es besonders originelle Ideen, mit denen die Völklinger Kaufmannschaft der Krise getrotzt hat?Agostini: Einige haben versucht, über das Internet Umsätze zu generieren, aber letztendlich sind es doch die Kunden, die entscheiden. Nur wenn sie weiter bei uns einkaufen, können wir Einzelhändler es schaffen. Das kleine, gut sortierte Geschäft , das gute Ware zum vernünftigen Preis und einen guten Service bietet, braucht in erster Linie die Kunden, die daran glauben, hier gut aufgehoben zu sein. Der ehrbare Kaufmann ist gefragt mit den drei V: Vertrauen, Verlässlichkeit und Verantwortung!  

Auch in Völklingen hat die Corona-Pandemie für erhebliche Umsatzeinbußen im Einzelhandel gesorgt. Wie die Geschäfte bislang die Krise erlebt haben und wie es nun weitergehen könnte, dazu sprach Oliver Morguet von der Stadtmagazin-Redaktion mit Hans Agostini. Er ist Vorsitzender des Völklinger Wirtschaft skreises und selbst Einzelhändler mit zwei Schuhgeschäften in der Innenstadt und in Ludweiler.


Von welcher Seite, abgesehen von den Landes- und Bundeshilfen, haben die Geschäftsleute in Völklingen Unterstützung in der Krise erhalten?

Agostini: In solchen Zeiten ist es gut, einen Partner an der Seite zu haben wie die Stadtwerke Völklingen, die auf die Problematik ihrer Kunden eingehen. Sie haben schnell und unbürokratisch individuelle Lösungen für ihre Geschäfts- und Gewerbekunden erarbeitet, den Service auch vom Homeoffice aus aufrechterhalten. Dabei stand für sie immer im Fokus, die Geschäfte und Firmen zu erhalten. Das haben die Stadtwerke Völklingen im Sinne der Daseinsvorsorge mit ihren Dienstleistungen ohne Unterbrechung zur Verfügung gestellt. An dieser Stelle möchte ich stellvertretend für alle Völklinger Geschäfte ein großes Dankeschön aussprechen. Ihr seid einfach klasse!
  

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Hans Agostini ist selbst Einzelhändler und Vorsitzender des Völklinger Wirtschaft skreises. Foto: Oliver Morguet
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Ein verkaufsoffener Sonntag in Verbindung mit einer Autoschau wie hier beim Frühlingsmarkt 2019 sind für die Kunden der Völklinger Kaufmannschaft immer ein besonderer Anziehungspunkt. Foto: Oliver Morguet

Wie schätzen Sie die Situation aktuell nach den in Kraft getretenen Lockerungen ein?

Agostini: Ich freue mich selbstverständlich über die vereinbarten Lockerungen, aber ich hoffe auch, dass ein jeder mit seinem umsichtigen Verhalten verhindert, dass es einen erneuten Lockdown gibt, den vermutlich die meisten Geschäfte nicht mehr überleben würden.

Wie sieht Ihre Prognose für die Zukunft aus und was muss passieren, damit der Völklinger Einzelhandel gut durch diese Krise kommt?

Agostini: Für eine Zukunftsprognose ist es noch etwas früh. Aber im Zusammenwirken von Einzelhändlern und Betriebsinhabern mit den Kunden haben wir die Chance, die Geschäfte und Firmen zu erhalten. Möglicherweise dient diese Pandemie auch dem Bewusstsein, dass auch das Wohl von Mensch und Tier niemals umsonst sein kann. Da helfen keine Lippenbekenntnisse, sondern nur verantwortungsvolle Entscheidungen zu unser aller Wohl! Wir alle können – genau wie in der Pandemie – auch in der Zukunft nur gemeinsam bestehen, und dieses Bewusstsein kann uns alle retten.

Können die Kunden in diesem Jahr noch mit einer besonderen Aktion wie einem verkaufsoffenen Sonntag rechnen?

Agostini: Normalerweise würden jetzt schon die Vorbereitungen für unseren beliebten Herbsttag mit dem Oldtimerkorso als Highlight auf Hochtouren laufen. Wir überlegen fieberhaft , wie wir diese Veranstaltung Coronagerecht durchführen können. Entscheidend wird sein, ob es weitere Lockerungen gibt und ob es uns gelingt, ein tragfähiges Hygienekonzept zu entwickeln. Sollte das nicht gelingen, dann überlegen wir, im Vorfeld von Weihnachten einen verkaufsoffenen Sonntag zu organisieren.
  

Präsidentenwechsel beim Lions Club Völklingen

  

Der alljährliche Präsidentenwechsel des Lions Club Völklingen fand turnusgemäß am 1. Juli 2020 statt. Ute Buschmann tritt als neue Präsidentin die Nachfolge von Henrik Geest an. Im Rahmen einer Feierstunde konnte Henrik Geest trotz der Coronabedingten Einschränkungen auf abwechslungsreiche und gelungene Clubabende zurückblicken. Ute Buschmann stellte als neue Präsidentin ihr Programm unter dem Motto „Kunst, Kultur und Genuss“ vor.

Trotz der weiter gebotenen Vorsicht in Corona-Zeiten herrscht große Vorfreude auf viele interessante Themen und spannende Referenten. Mit einem gemeinsamen Bouleturnier und dem nunmehr seit 1994 stattfindenden, erfolgreichen jährlichen Bücherantiquariat zugunsten sozialer Projekte in der Kinder- und Jugendarbeit startet der Club ins neue Lionsjahr. Termin und Ort des Bücherantiquariats werden in Kürze noch bekannt gegeben.
  

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