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Urlaub Dahemm Das Saarland ist Vorreiter im nachhaltigen Tourismus – und als einziges Bundesland zertifiziert

  

Seit 18 Jahren ist die gebürtige Riegelsbergerin Birgit Grauvogel die Geschäft sführerin der Tourismus Zentrale Saarland. Foto: Iris Maurer

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Birgit Grauvogel ist seit 18 Jahren Geschäftsführerin der Tourismus Zentrale Saarland. Die gebürtige Saarländerin, die auch selbst schon im Saarland Urlaub gemacht hat und sich bestens in der Tourismusbranche auskennt, beantwortete in einem Interview alle Fragen der Saarbrücker Zeitung.
   

Frau Grauvogel, warum ist das Saarland denn ein attraktives Urlaubsziel?

Birgit Grauvogel: Im Saarland kann man auf kleinem Raum viel erleben, es gibt zahlreiche Ausflugsziele, Natur und Kultur in einer großen Bandbreite. Und damit Erlebnisse für die Gäste, die auch die Nähe zu unseren Nachbarn Frankreich und Luxemburg sehr schätzen und wohin sie gerne Tagesausflüge unternehmen. Unsere Küche ist weit über die Grenzen bekannt und für viele sogar ein Reiseanlass.

Was sind denn die Top Fünf der Reiseziele der Touristen, die ins Saarland kommen?

Grauvogel: Das Weltkulturerbe Völklinger Hütte, die Saarschleife und der Baumwipfelpfad, das Unesco Biosphärenreservat Bliesgau, der Bostalsee und der Nationalpark Hunsrück-Hochwald.

Aus welchen Teilen der Welt kommen denn die Menschen, um im Saarland Urlaub zu machen?

Grauvogel: Unsere ausländischen Gäste kommen aus den Niederlanden, Frankreich, Belgien, der Schweiz und Luxemburg.

Wie viele Menschen machen denn überhaupt pro Jahr Urlaub im Saarland?

Grauvogel: Im Jahr 2019 hatten wir im Saarland 3.216.255 Übernachtungen und 1.122.563 Ankünfte, ein Rekord! Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt bei 2,9 Tagen.
     

Zu welcher Jahreszeit kommen die meisten Urlauber und wann kommen die wenigsten?

Grauvogel: Unsere Hauptreisezeiten bewegen sich derzeit von April bis Ende Oktober, dann zieht es in der Adventszeit nochmal etwas an durch die Weihnachtsmärkte.

Können wir daran etwas ändern, damit zum Beispiel in der Jahreszeit mit den wenigsten Urlaubern mehr kommen?

Grauvogel: In den reiseschwachen Zeiten ist es wichtig, dass wir interessante Ausstellungen und Veranstaltungen offerieren, um einen attraktiven Reiseanlass bieten zu können. Auch die Hotels können in den Zeiten besondere Angebote auf den Markt bringen, um die Auslastung zu forcieren.

Wie hat sich denn das Saarland als Urlaubsland in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten verändert?

Grauvogel: Eine sehr umfassende Frage! Vor gut 20 Jahren haben wir begonnen, die Infrastruktur der Rad- und Wanderwege ganz neu zu konzipieren und umzusetzen, wir haben das Thema Essen und Trinken mit der Initiative Genuss Region Saarland auf zukunftsfähige Beine gestellt, wir haben die Naturräume wie den Bliesgau und den Hochwald in die Entwicklung und die Vermarktung gebracht, die Völklinger Hütte wurde Weltkulturerbe, Projekte wie die Saarland Therme und der CenterParcs-Park Bostalsee, das Glamping Ressort und weitere private Investitionen vor allem in die Hotellerie sind entstanden. Zuletzt wurde das Saarland als einziges deutsches Bundesland als nachhaltige Reisedestination zertifiziert.

Was muss sich denn im Saarland noch verbessern oder ändern, damit unser Bundesland vielleicht noch attraktiver für den Tourismus wird?

Grauvogel: Wir müssen weiter an der Qualität unserer Dienstleistungen arbeiten, die Ortsbilder sind im Saarland ein großes Thema, die Digitalisierung der touristischen Angebote, die Einbindung des ÖPNV in die touristischen Angebote und die Umsetzung der Nachhaltigkeit in die touristischen Prozesse.

Hat der Tourismus im Saarland einen großen Anteil an der gesamten Saarwirtschaft? Kennen Sie die Prozentzahlen?

Grauvogel: Durch den Tourismus im Saarland werden jährlich Bruttoumsätze von 1,4 Milliarden Euro erwirtschaft et – davon der größte Anteil mit 867,7 Millionen Euro von Tagesgästen aus dem In- und Ausland, 331 Millionen Euro von Übernachtungsgästen in gewerblichen Betrieben. Aus den Bruttoumsätzen durch Tages- und Übernachtungsgäste entstehen Einkommen in Höhe von 629 Millionen Euro. Dies entspricht einem relativen Beitrag des Tourismus zum saarländischen Volkseinkommen in Höhe von 2,8 Prozent.

Welche Aufgabe hat die Tourismus Zentrale Saarland?

Grauvogel: Destinationsmanagement! Die Tourismus Zentrale Saarland GmbH ist die touristische Landesmarketingorganisation des Saarlandes. Wir sind Ansprechpartnerin für alle touristischen Belange und Beraterin für politische und kommunale Institutionen und Verbände. Gleichzeitig ist sie Schnittstelle zu Reiseveranstaltern und forciert die Präsenz des Saarlandes in den großen Veranstalter-Katalogen. Auf Bundesebene sind die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) und der Deutsche Tourismusverband (DTV) wichtige Partner. Hier ist die TZS sowohl im Vorstand als auch in den Fachausschüssen vertreten. Was wir tun: Wir fördern den Tourismus, touristische Dienstleistungen und Produkte für das Saarland. Wir steigern den Bekanntheitsgrad und stellen die Vorzüge des Saarlandes als attraktives Reiseziel heraus. Wir gestalten Rahmenbedingungen durch aktives Projektmanagement. Wir koordinieren touristische Produkte und Dienstleistungen. Wir betreiben aktiv Pressearbeit und Kommunikation. Wir vernetzen und bündeln die Kräfte aller im Tourismus Tätigen.

Wann und aus welchem Anlass wurde denn die Tourismus Zentrale Saarland gegründet?

Grauvogel: Die Tourismus Zentrale Saarland GmbH wurde 1997 als Landesmarketingorganisation gegründet. Ziel war es, den Tourismus im Saarland zu professionalisieren.

Wie finanziert sich denn die Tourismus Zentrale Saarland und wie viele Mitarbeiter arbeiten dort?

Grauvogel: Die Tourismus Zentrale Saarland hat derzeit 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Unsere Gesellschaft er sind das Saarland (Wirtschaftsministerium), der Regionalverband Saarbrücken, die Landkreise, das Congress Centrum Saar GmbH, der ADAC Saarland, die IHK Saarland und der Flughafen Saarbrücken GmbH.

Welche aktuellen Arbeiten und Projekte stehen denn an und welche aktuellen Ziele hat die Tourismus Zentrale denn?

Grauvogel: Aktuell gibt es vor allem ein großes Thema: Die Folgen der Corona-Pandemie! Wir müssen alles tun, um den saarländischen Tourismus wieder in Fahrt und auf die Erfolgsspur vor der Krise zu bringen. Derzeit setzen wir dazu mehrere Kampagnen um: Urlaub dahemm, Familien-Safari mit den Jugendherbergen, die Wanderkampagne „Wanderlust“ und eine Kampagne zum Kurzurlaub im Saarland und darüber hinaus diverse Social Media-Aktivitäten und digitale Weiterbildungs-Angebote für die gesamte Branche.

Kriegt man als Geschäftsführerin mit der Zeit keine lange Nase, wenn man sich den ganzen Tag beruflich mit dem Urlaub von anderen beschäftigen muss?

Grauvogel: Überhaupt nicht, im Gegenteil: Jeder Tag ist anders, spannend und abwechslungsreich. Der Tourismus ist außerdem eine sehr dynamische Branche, insbesondere im Marketing und in der Kommunikation. Mir macht diese Aufgabe sehr viel Spaß, auch wegen der vielen tollen Partner, mit denen wir zusammenarbeiten.

Sie sind aus dem Saarland?

Grauvogel: Ja, aus Riegelsberg, und in Saarbrücken aufs Gymnasium gegangen.

Haben Sie selber schon mal Urlaub im Saarland gemacht?

Grauvogel: Ja, Kurzurlaub an der Saarschleife.

Wo sehen Sie das Saarland als Urlaubsland in zehn Jahren?

Grauvogel: Als Topregion unter den Kurzurlaubszielen!

Die Fragen stellte Heiko Lehmann

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