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Immobilien Magazin Da steht ein Auto im Zimmer: Einrichtungskuriosität Automöbel

  

Ein Empfangstresen im Bulli-Look sorgt bei Mitarbeitern wie auch Kunden für Staunen. Foto: tdx/automoebelwelt.de

Man nehme ein Auto und ein Möbelstück und daraus wird ein kleines oder großes, aber in jedem Fall ein schönes Unikat: das Automöbel. Dabei ist die Art der Vereinigung beider Objekte keinesfalls neu, sondern bislang nur nicht über ein Nischenprodukt hinausgekommen. Bereits Ende der achtziger Jahre fingen einige Kreative damit an, ihren Ideen Taten folgen zu lassen. Bekannt geworden ist das Metier wesentlich später, nämlich in den vergangenen zwei bis drei Jahren. Nichtsdestotrotz könnte sich die besondere Art der Möblierung im Autoland Deutschland etablieren. In keinem anderen Land besitzt das Auto einen derartigen Stellenwert wie in der Bundesrepublik.       

  

Individualität ist Trend – vor allem in Wohnräumen. Wichtig ist, dass die Einrichtungsgegenstände den Charakter seines Eigentümers repräsentieren. Besonderen Eindruck machen dabei echte Kuriositäten – beispielsweise Automöbel.

Emotionale Erinnerungen

Die Verbindung zwischen Auto und Mensch wird vor allem bei Männern nur selten als reine Zweckbeziehung betrachtet. Viele sehen in ihrem Fahrzeug einen hohen ideellen Wert, der den reinen Kaufpreis übertrifft. Ganz besonders verbunden ist der Autofahrer vor allem seinem „Ersten“. Oft genug schwelgt man in Erinnerung, welche Klapperkiste man bewegt hat. „Das war noch richtiges Autofahren“ ist nur eines der vielen Zitate rund um die erste große Liebe. Doch irgendwann hat auch ein Autoleben ein Ende erreicht.
       

Das Auto ins Haus holen

An diesem Punkt setzt das Konzept der Automöbel an: Die Verwendung des alten Autos als Möbelstück. Ein ganzer Pkw im Wohn- oder Schlafzimmer – das machen, schon allein aus Platzgründen, wohl nur die Wenigsten. Im Fall der Möbel werden Elemente der Autos als Möbelstücke oder wichtige Teile des gesamten Konzepts verwendet. In welcher Form die Teilstücke zum Einsatz kommen, ist dabei dem Kunden überlassen, denn die Hersteller machen eigentlich jeden Wunsch möglich. Als Einstieg ist zum Beispiel die Verwendung der Scheinwerfer als Lampen eine mögliche Variante. Auf diesem Weg kann aus nostalgischer Verbundenheit bereits der erste Schritt in die Welt der Automöbel vollzogen werden. Aber man kann noch wesentlich weiter gehen. Vom Trabi-Sofa über Käfer-Bett bis hin zum VW-Bulli-Empfangstresen oder dem Mercedes-Tisch mitsamt Flatscreen sind den Kundenwünschen kaum Grenzen gesetzt.
       

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Der gute alte Käfer findet als Doppelbett den Weg ins Schlafzimmer und lässt Enthusiasten von den alten Zeiten träumen. Foto: tdx/automoebeldesign.de

Die Herstellung

Die meisten Interessenten haben bereits eine genaue Vorstellung von dem zukünftigen Möbelteil. Sobald die exakte Planung abgeschlossen ist, gilt es, die passenden Komponenten zu finden. Meistens sind diese nicht mehr oder nur selten auf den Straßen unterwegs. Für Enthusiasten sind auch Jugendträume oder Oldtimer, die man selbst nie besaß, geeignete Objekte. Generell ist das Alter der verwendeten Autos fast immer auf über 20 Jahre zu datieren. Abhängig von der Größe und Breite lassen sich mit jedem Auto verschiedene Möbelstücke herstellen. Allerdings eignet sich ein Mini nur bedingt für ein großzügiges Doppelbett, was an der geringen Breite des englischen Klassikers liegt. Die Herstellung erfolgt in Handarbeit und dauert in der Regel rund hundert Arbeitsstunden. Die alten Karosserien werden entsprechend den Plänen zurechtgeschnitten, restauriert, lackiert und mit den notwendigen Einbauten versehen. Auch hier sind den Vorstellungen des Käufers kaum Grenzen gesetzt. Funktionierende Beleuchtungen in Form der Scheinwerfer oder Blinker sowie der Einbau von elektronischen Geräten sind keine Seltenheit. Neben großen Möbelstücken lassen sich auch Accessoires wie Motortische oder Garderoben aus Ventilen oder Kolben gestalten.

Der Preis

Aufgrund des aufwendigen Herstellungsprozesses, verbunden mit der ausgiebigen Suche nach dem passenden Fahrzeug samt Transportkosten, sind Automöbel keine günstige Einrichtungsvariante. Die Preisspanne bewegt sich von wenigen hundert Euro für kleine Objekte bis hin zu hohen vierstelligen Beträgen. Betrachtet man aber die Fakten, nämlich Herstellung in Handarbeit, Gestaltung nach eigenem Wunsch sowie die Garantie, ein Unikat zu besitzen, relativieren sich die Kosten maßgeblich. Aber es geht ja auch nicht nur um die Aufwendungen, sondern darum, seinen persönlichen „Liebling“ auf vier Rädern bei sich zu haben. lx/tdx
     

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