Zukunft der Gurlitt-Taskforce ungewiss

München · Die Zukunft der Taskforce "Schwabinger Kunstfund" zur Erforschung der umstrittenen Kunstsammlung von Cornelius Gurlitt ist ungewiss. Die Vereinbarung, die als Grundlage für die Arbeit der Expertenkommission gilt, läuft Ende 2015 aus.

In einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion im bayerischen Landtag ließ das Ministerium am Donnerstag die Zukunft des Gremiums offen: "Ob und in welcher Form die Provenienzrecherche nach dem 31.12. fortzusetzen ist, wird zu gegebener Zeit gemeinsam von der Bundesregierung und der Staatsregierung beraten und entschieden werden."

Die Landtags-Grünen kritisierten den bisherigen Verlauf der Provenienzrecherche im Fall Gurlitt scharf. "Größer könnte die Blamage nicht sein", sagte der kulturpolitische Sprecher der Fraktion, Sepp Dürr. "Geklärt ist so gut wie nichts. Die Taskforce war letztlich eine reine Alibi-Veranstaltung."

2012 waren rund 1280 Kunstwerke in Gurlitts Münchner Wohnung von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt worden, zwei Jahre später tauchten weitere 238 Gemälde in seinem Haus in Salzburg auf. Die Taskforce wurde eingesetzt, um die Herkunft der Bilder, von denen einige hundert unter Nazi-Raubkunstverdacht standen, zu klären. Zwei Gemälde aus der umstrittenen Kunstsammlung sind bislang zu ihren rechtmäßigen Besitzern zurückgekehrt. Insgesamt liegen der Taskforce nach Angaben des bayerischen Kunstministeriums 113 Ansprüche zu 104 Werken vor. In Hunderten Fällen ist die Recherche laut Ministerium noch nicht abgeschlossen.

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