„Zu riskant für Privatanleger“

Berlin/Athen · Vier Jahre nach Ausbruch der Griechenlandkrise ist Athen gestern wieder an die internationalen Kapitalmärkte gegangen – mit Erfolg. Staatsanleihen im Wert von rund drei Milliarden Euro wurden verkauft. Die Nachfrage war hoch. Was das bedeutet, fragte SZ-Korrespondent Werner Kolhoff den Finanzexperten des Centrums für Europäische Politik in Freiburg, Bert van Roosebeke.

Vor ihrem Besuch heute in Athen hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) Entspannung signalisiert - für sich und die Griechen: "Ich bin froh, dass ich nicht mehr jeden Tag darüber nachdenken muss, was passieren würde, wenn Griechenland nicht mehr im Euro wäre." Und: "Ich bin froh, dass wir uns entschlossen haben: Griechenland bleibt im Euro." Wenn die Kanzlerin zur siebenstündigen Visite anreist, können ihre Gastgeber einen Erfolg in der Schuldenkrise feiern. Schneller als erwartet ist Athen am Kapitalmarkt zurück. Anleger rissen sich um die Anleihen. Drei Milliarden Euro wurden eingesammelt, rund eine halbe Milliarde mehr als geplant. Es gingen Gebote über 20 Milliarden Euro ein. Die gute Stimmung trübte die Explosion einer Autobombe vor der Zentralbank in Athen. Sie richtete Sachschaden an. Verletzt wurde niemand. Beobachter schlossen nicht aus, dass der Anschlag mit Merkels Besuch zu tun haben könnte. Nach Polizeiangaben könnte eine linke Untergrundorganisationen dahinter stecken.

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