Zu den Aussagen von Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin über Integration und ein den Juden gemeinsames Gen schreibt die "Abendzeitung" in München:

Zu den Aussagen von Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin über Integration und ein den Juden gemeinsames Gen schreibt die "Abendzeitung" in München:Wer in einem Buch so biologistisch argumentiert wie Thilo Sarrazin, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, er sei Rassist

Zu den Aussagen von Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin über Integration und ein den Juden gemeinsames Gen schreibt die "Abendzeitung" in München:Wer in einem Buch so biologistisch argumentiert wie Thilo Sarrazin, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, er sei Rassist. Denn wer eine Analyse der heutigen deutschen Gesellschaft unter anderem auf die Mendelschen Gesetze, die ein Mönch vor 150 Jahren aus der Kreuzung von Erbsenpflanzen gewonnen hat, aufbaut und daraus Rückschlüsse auf die Intelligenzverteilung zwischen gesellschaftlichen Gruppen ableitet, weiß entweder nicht was er tut oder er tut es in voller Absicht. Bei Sarrazin ist letzteres anzunehmen.Der "Münchner Merkur" meint: Es ist das zweifelhafte Markenzeichen des Thilo Sarrazin, dass er seine durchaus bedenkenswerten Thesen auf eine Weise unters Volk bringt, die an die Jagd eines Süchtigen nach dem nächsten Kick erinnert: Lauter! Greller! Schriller! Dem hartnäckigen SPD-Mitglied Sarrazin jetzt allerdings kalkuliertes Zündeln mit Rassentheorien zu unterstellen, um eine bestimmte Klientel zu bedienen, wäre absurd. Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" witzelt: Alle Christen teilen ein bestimmtes Gen, alle Anhänger des FC Bayern München teilen ein bestimmtes Gen, alle Ferraristi teilen ein bestimmtes Gen. Wenn der Christ vom Christentum abfällt, verliert er dann sein Gen, wie der Bayern-Fan, der plötzlich für Werder schwärmt? Man muss sich nur mal solche Fragen stellen, dann kommt die Frage, ob das, was Sarrazin da erzählt, nicht vielleicht doch spinnertes Zeug ist, von ganz alleine.Der "Westfälische Anzeiger" blickt auf das Thema Integration:Sarrazin hat früher mit seinen Provokationen nicht wirklich etwas erreicht, es wird diesmal nicht anders sein: weil er ausgerechnet beim Thema Integration die Lager immer nur spaltet. Das ist deutlich zu wenig. Dabei gäbe es wahrlich genug zu tun. Man darf Sarrazins Buch lesen. Man kann die Zeit auch nutzen, um sich das Leben von Migranten am eigenen Wohnort einmal selbst anzuschauen (was normalerweise kaum jemand macht). Das aber ist weit schwieriger als der Konsum von griffigen Thesen, die man wahlweise ablehnt oder begrüßt und nach der letzten Seite bequem weiterlebt wie zuvor.

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