ZF errichtet neues Service-Gebäude

Saarbrücken · Der Automatik-Getriebe-Hersteller ZF weitet die Aktivitäten an seinem Standort Saarbrücken aus. An der Goldenen Bremm entsteht ein Service-Gebäude. Von hier aus werden künftig alle ZF-Standorte weltweit betreut.

 25 000 Quadratmeter umfasst das Baugrundstück von ZF unmittelbar an der Goldenen Bremm. Fotos: Iris Maurer

25 000 Quadratmeter umfasst das Baugrundstück von ZF unmittelbar an der Goldenen Bremm. Fotos: Iris Maurer

Der Automatik-Getriebe-Hersteller ZF platzt nach den Worten des Saarbrücker Standort-Leiters Hermann Becker inzwischen aus allen Nähten. Daher muss weiterer Platz her und zudem alles ganz schnell gehen. In der rekordverdächtigen Zeit von knapp einem Jahr will das Unternehmen ein neues Service-Gebäude "aus dem Boden stampfen", in dem künftig rund 100 Beschäftigte arbeiten sollen. Gestern wurde der Grundstein für dieses Projekt gelegt, das auf einem Baugelände in der Eurozone direkt an der Goldenen Bremm realisiert wird - in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Filiale der französischen Supermarktkette Simply und dem Ort, an dem früher die Grenzhäuschen standen.
Künftig noch mehr Lehrlinge

Rund 20 Millionen Euro nimmt ZF für das Bauvorhaben in die Hand. Das Baugrundstück umfasst 25 000 Quadratmeter. Im Projekt enthalten sind der Neubau von 13 000 Quadratmetern für Werkstatt-, Verpackungs- und Lagerhaltung. Außerdem werden von hier aus künftig weltweit alle ZF-Standorte mit Ersatzteilen versorgt. Zudem entsteht entlang der Metzer Straße ein zwei- bis dreistöckiger Verwaltungsbau in einer Größenordnung von rund 3600 Quadratmetern. Die Bauleitung liegt in den Händen der Großunternehmen Bilfinger Modernbau und Züblin.

Hans-Peter Bach, Mitglied der ZF-Services-Geschäftsleitung, sieht in der Realisierung des Gebäudes einen erneuten Vertrauensbeweis der ZF-Konzernleitung in weiteres Wachstum am saarländischen Standort. Zumal in die jetzigen Räume des Service-Zentrums auf dem ZF-Unternehmensgelände am Südring das Ausbildungszentrum einziehen und vergrößert werden soll. Das eröffnet zugleich die Möglichkeit, noch mehr Auszubildende als bisher zu beschäftigen.

Hermann Becker, der Leiter des Saarbrücker ZF-Standortes, hob anlässlich der Grundsteinlegung zum neuen ZF-Service-Gebäude hevor, der Automatik-Getriebe-Hersteller sei mittlerweile größter Arbeitgeber an der Saar. Nach den Worten der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD ) bietet ZF grenzüberschreitend Arbeitsplätze an und eröffnet damit Menschen aus dem benachbarten Frankreich Chancen. Außerdem ermögliche ZF jungen Saarländern mit ihren Familien eine gesicherte Lebensperspektive in der Region. Das Konzept zur Realisierung des Bauvorhabens entstand unter Beteiligung der Saarbrücker Gesellschaft für Innovation und Unternehmensförderung GIU.

Wurden im vergangenen Jahr noch 2,3 Millionen Getriebe am Standort Saarbrücken hergestellt, so werde sich diese Zahl bis zum bevorstehenden Jahreswechsel auf 2,5 Millionen erhöhen, prognostiziert Becker. Derzeit beschäftigt ZF im Saarland insgesamt 9500 Mitarbeiter inklusive der Entwickler. Diese arbeiten in Friedrichshafen, gehören aber zu ZF an der Saar. Standort-Chef Becker geht davon aus, dass ZF auch künftig Personal einstellen wird, aber nicht mehr in den Größenordnungen vergangener Jahre. Vor allem Ingenieure seien weiter gesucht.

Meinung:
Erfolg istnicht garantiert

 Grundsteinlegung mit (von links) Oberbürgermeisterin Charlotte Britz sowie den ZF-Führungskräften Hans-Peter Bach, Hermann Becker und Betriebsratschef Wolfgang Schuler.

Grundsteinlegung mit (von links) Oberbürgermeisterin Charlotte Britz sowie den ZF-Führungskräften Hans-Peter Bach, Hermann Becker und Betriebsratschef Wolfgang Schuler.

Von SZ-RedakteurThomas Sponticcia

Das Unternehmen ZF hat an der Saar in den vergangenen Jahren zahlreiche beachtliche Erfolge erzielt. Von der Einführung neuer Getriebe-Generationen, die weltweit gefragt sind, über Produktions-Rekorde bis hin zur Tatsache, dass ZF als Arbeitgeber viele Menschen magnetisch anzieht, die unbedingt dort arbeiten wollen. Für den Wirtschafts-Standort Saarland ist ZF ein Juwel. Doch dieser Erfolg ist nicht automatisch garantiert. Nur wenn die Wirtschaft weltweit zumindest stabil bleibt, Menschen sich neue Autos auch leisten können und Autofahren nicht ständig mit neuen Sanktionen belastet wird, kann die Erfolgsgeschichte weitergehen.

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