Zentralbank erwartet mehr Wachstum

Frankfurt · Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Wachstumsprognose für die kommenden zwei Jahre leicht angehoben. Die Inflationsgefahr schätzt sie weiter als gering ein. Den Leitzins belässt sie auf seinem Rekordtief.

Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet für 2015 wieder mit einem stärkeren Wirtschaftswachstum in der Eurozone. Übernächstes Jahr werde die gemeinsame Wirtschaftsleistung der künftig 18 Mitgliedstaaten voraussichtlich um 1,5 Prozent anziehen, sagte EZB-Präsident Mario Draghi gestern in Frankfurt. Für 2014 erwarteten die Währungshüter einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,1 Prozent. Ihren Leitzins beließ die Zentralbank auf seinem Rekordtief von 0,25 Prozent.

Bislang waren die Währungshüter für kommendes Jahr von einem Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent ausgegangen. 2014 und 2015 dürfte die Wirtschaft der Eurozone "von einem graduellen Anstieg der Exporte" profitieren, sagte EZB-Chef Mario Draghi. Die Arbeitslosigkeit in vielen Ländern werde aber hoch bleiben.

Die Verbraucherpreise würden auf Dauer nur wenig anziehen, sagte Draghi. Für dieses Jahr gehe die Zentralbank deswegen von einer niedrigeren Inflationsrate aus als bisher. Für 2013 sei mit einem Preisanstieg von durchschnittlich 1,4 Prozent zu rechnen (bisher: 1,5 Prozent), für 2014 mit einem Anstieg von 1,1 Prozent (bisher 1,3 Prozent). 2015 werde die Inflation voraussichtlich bei 1,3 Prozent liegen.

Die Preisstabilität ist eines der Hauptziele der Geldpolitik der Zentralbank. Diese sieht die Zentralbank bei einer Inflation nahe aber unterhalb von zwei Prozent erreicht.

Den Leitzins für die Eurozone beließ die EZB nach dem historischen Zinsschritt im vergangenen Monat unverändert auf seinem Rekordtief. Die EZB will mit niedrigen Zinsen der kriselnden Wirtschaft in der Eurozone Schub geben. An dem Zinssatz orientieren sich auch die Zinsen für Kreditnehmer und Sparer. Der Leitzins ist der Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken bei der Zentralbank mit Geld versorgen können, um es etwa in Form von Krediten an Verbraucher und die Wirtschaft weiterzureichen. Finanzmarktexperten hatten mit der aktuellen Zinsentscheidung gerechnet.

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