Zehn Jahre "Kunst macht Schule": Was sich ändern sollte

Saarbrücken. "Es hat immer funktioniert", sagt Galeristin Vera Gliem. Mit Helga Knich-Walter, seinerzeit Leiterin der beim Ministerpräsidenten angesiedelten Stabsstelle Kultur, entwickelte die heute in Köln lebende Galeristin im Jahr 2001 "Kunst macht Schule"

Saarbrücken. "Es hat immer funktioniert", sagt Galeristin Vera Gliem. Mit Helga Knich-Walter, seinerzeit Leiterin der beim Ministerpräsidenten angesiedelten Stabsstelle Kultur, entwickelte die heute in Köln lebende Galeristin im Jahr 2001 "Kunst macht Schule". Das hieß konkret, zeitgenössische Kunst in Gestalt jüngerer, (inter-)national etablierter Künstler in Schulen zu bringen. Die hiesige Kunstszene ist mit ein oder zwei Künstlern vertreten. Rund 80 kamen über die Jahre mit rund 1500 Schülern aus allen Schulformen zusammen.50 000 Euro stehen für die jährliche Projektwoche bereit. Die Schüler sollen erfahren, betont Knich-Walter, "was es heißt, Kunst zu machen. Dieses Erlebnis einmal zu haben, das nenne ich nachhaltig." Einige Jahre lief das Projekt saarlandweit, dann zentral in St. Ingbert, seit 2008 gastiert es in einzelnen Städten - aktuell in Saarbrücker Schulen. Die Nachfrage ist nach wie vor gewaltig. Versteht sich, da alles frei ist bis hin zum Transfer zur Ausstellung inklusive Abschlussfest. Alle scheinen zufrieden: die Schüler, Künstler (die jeder für fünf Tage 3000 Euro erhalten), das Ministerium. Doch begnügt man sich mit Oberflächenreizen.

Dabei böte das Projekt die Chance, endlich die seit 20 Jahren in Sonntagsreden von Saar-Kunsthochschule (HBK) und Ministerium beschworene Verbindung der HBK mit Stadt und Land zu festigen. Man sollte sich endlich zu schade sein, immer nur Sponsor für "Jungstars" von außerhalb zu sein. Dass Kunst Arbeit ist, vermittelt auch die Szene hier. "Das wäre ein anderes Projekt", so Gliem fest. Aber eines, das wirklich nachhaltig wäre. sg

Bis Sonntag in der Stadtgalerie (Schülerarbeiten). Di, Do bis So: 11 bis 19 Uhr, Mi: 12 bis 20 Uhr.

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