Xerxes im Schatten der Platane

Saarbrücken · Das 20. Neujahrskonzert auf dem Halberg bot gestern ein buntes Programm. Das Landes-Jugend-Symphonieorchester (LJO Saar) spielte Tschaikowsky und Strauss, Elegisches und Fröhliches.

"Musik verbindet Europa". Das war der Gedanke der Deutsch-Französischen Gesellschaft, des Richard-Wagner-Verbandes und der Europa-Union, die gestern das 20. Neujahrskonzert im SR-Sendesaal präsentierten. Das Landes-Jugend-Symphonieorchester (LJO Saar) eröffnete das anspruchsvolle Programm mit Tschaikowskys 5. Sinfonie, ein Wiederhören des Hauptwerkes aus der letzten Orchester-Arbeitsphase im Herbst 2015. Am Dirigentenpult stand Julia Neumann, die mit großer Geste die Musiker geschickt über die Untiefen der Partitur führte. Den in den Tuttis hörbaren Streichermangel konnte sie jedoch nicht ausbalancieren.

Der zweite Konzertteil stand ganz im Zeichen von Margarete Joswig. Mit fülligem Mezzosopran beklagte sie als Orpheus den Verlust von Eurydike (Gluck) und besang innig als Xerxes die Liebe zu einer Schatten spendenden Platane (Händel). Der Polka-"Vergnügungszug" opus 281 von Johann Strauss Sohn bereitete dem Elegischen dann ein fröhliches Ende und machte den Weg frei fürs Vergnügliche. Mit Inbrunst lobte die Joswig als König von Portugal eine Trüffelpastete (Johann Strauss : "Das Spitzentuch der Königin") und gab die besäuselte Straßensängerin "La Périchole" (Jacques Offenbach ) mit Charme und spielerischem Gestus. Das so beglückte Publikum forderte eine Zugabe, die mit Prinz Orlowskys "Ich lade gern mir Gäste ein" (Johann Strauss : "Die Fledermaus") noch einmal Margarete Joswig und die munter und aufmerksam begleitenden jungen Orchestermusiker zusammenführte.

Informationen zum Orchester unter www.ljo-saar.de

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