„Wohnungen sind ein Sozialgut“ – Woge-Chef Jäger geht in Rente

Saarbrücken · „Der Wohnungsbestand in öffentlicher Hand wird auch in Zukunft unerlässlich sein, um Menschen Wohnraum zu bezahlbaren Preisen anbieten zu können“. Für Reinhold Jäger darf die Wohnungswirtschaft nicht in vollem Umfang dem freien Markt überlassen bleiben, „weil Wohnungen ein Sozialgut sind“.

Das schließt seiner Ansicht nach nicht aus, dass diese Immobilien nach wirtschaftlichen Kriterien verwaltet und entwickelt werden müssen. Jäger kennt sich in diesem Metier bestens aus. Seit er 1987 zum Geschäftsführer der Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Saar bestellt wurde, ist für ihn die Vermarktung öffentlicher Liegenschaften Profession und Leidenschaft. Heute wird Jäger von der SHS Strukturholding Saar, in der das Immobilienmanagement des Landes zusammengefasst ist, im Rahmen einer Feierstunde in den Ruhestand verabschiedet.

Das Strippenziehen hat der Rundfunk- und Fernsehtechniker (mit Meisterbrief) schon früh gelernt. Die Kontakte in den politischen Raum waren für das SPD-Mitglied Jäger wichtig. Vor allem, seit er als Geschäftsführer begann, den Wohnungsbestand des Landes ab dem Jahr 2001 neu zu strukturieren. Damals wurden die Wohnungen der LEG, der SIG - Saarland Immobiliengesellschaft - und die ehemaligen Saarstahl-Wohnquartiere in der "Woge" konzentriert. 2003 kamen die Wohn-Immobilien der Deutschen Bahn in der Region hinzu, als der Verkehrskonzern diesen Bestand bundesweit verkaufte.

Heute gehören der Woge 5500 Wohnungen. 2001 lag ihre Bilanzsumme bei knapp 41 Millionen Euro, im Jahr 2012 bei 188,5 Millionen Euro. Der Umsatz stieg seitdem von elf auf 28,2 Millionen Euro. "Was mich stets gereizt hat, war die Entwicklung von Wohnquartieren", sagt Jäger. Hier haben ihm Kreativität und kurze Wege immer geholfen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort