Von Woche zu Woche „Weiter so“ im Saarland-Trend

Peter Stefan Herbst Chefredakteur

saarbruecker-zeitung.de/woche

Meinung:

"Weiter so" im Saarland-Trend

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Mehrheit der Wähler im Saarland scheint in alten CDU-Slogans wie "Keine Experimente" oder "Weiter so" zu denken. Eine Wechselstimmung war jedenfalls im aktuellen "Saarland-Trend" des SR nicht zu erkennen. Zwei Drittel sind mit der Landesregierung zufrieden. 60 Prozent wünschen sich eine Fortsetzung der großen Koalition. Eine oft erfolgte Gegenbewegung blieb aus. Die Stärke der Regierung erklärt sich auch durch die Schwäche der Opposition. Oskar Lafontaine und die Linke bleiben nicht nur in dieser Umfrage hinter der Form früherer Jahre zurück. Hubert Ulrich und die Grünen müssen wieder einmal um den Einzug in den Landtag bangen. Und selbst die AfD, die erfolgreich Unzufriedene einsammelt, ist deutlich schwächer als anderorts. Die Gesamtlage begünstigt nur die CDU und Annegret Kramp-Karrenbauer , die im aktuellen "Saarland-Trend" persönliche Rekordwerte erzielt. Anke Rehlinger und die SPD kommen vor allem gegen den Amtsbonus der Ministerpräsidentin bisher nicht an und verlieren sogar an Boden. Die rot-rot-grüne Option elektrisiert manchen Parteifunktionär, aber nicht die Wähler . Rehlinger steckt in dem Dilemma, dass sie gegenüber Kramp-Karrenbauer weder mit massiver Kritik noch mit Harmonie punkten kann. Das eine ist unglaubwürdig wegen der gemeinsamen Regierungsverantwortung. Das andere zahlt nicht auf das eigene Profil ein. Da kann sich der neue SPD-Hoffnungsträger Martin Schulz deutlich freier bewegen. Er unterliegt keiner Kabinettsdisziplin. Es könnte einen "Schulz-Effekt" bei der Landtagswahl geben. Aber auch einen "Saarland-Effekt" für die Bundestagswahl. Es wird wieder etwas spannender. In diesem Sinne ein schönes Wochenende

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