Woche der Entscheidung für den Euro

Brüssel. Diese Woche wird entscheidend für eine Lösung der Schuldenkrise. Was in mehr als zwei Jahren nicht gelungen ist, soll am Freitag in Brüssel gelingen: der Durchbruch. Kommt der nicht, könnte es das Aus für den Euro bedeuten, unkten einige bereits. In jedem Fall wäre dann mit einer Zuspitzung der Krise und einem weiteren Verfall an den Märkten weltweit zu rechnen

Brüssel. Diese Woche wird entscheidend für eine Lösung der Schuldenkrise. Was in mehr als zwei Jahren nicht gelungen ist, soll am Freitag in Brüssel gelingen: der Durchbruch. Kommt der nicht, könnte es das Aus für den Euro bedeuten, unkten einige bereits. In jedem Fall wäre dann mit einer Zuspitzung der Krise und einem weiteren Verfall an den Märkten weltweit zu rechnen.Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy, der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, und US-Finanzminister Timothy Geithner gehören zu den Hauptdarstellern in einem Drama in fünf Akten - oder fünf Tagen. Höhepunkt ist dann der Gipfel am Freitag in Brüssel. Heute reist die Bundeskanzlerin schon einmal zu einem Vorbereitungstreffen nach Paris, um das weitere Vorgehen mit Sarkozy abzustimmen. Beiden Ländern kommt als größten Volkswirtschaften der Eurozone eine Schlüsselrolle in der Bekämpfung der Schuldenkrise zu. Nach außen hin wird Einigkeit demonstriert. Bei Detailfragen klaffen die Vorstellungen jedoch noch auseinander. Der ehemalige französische Präsidentenberater, Finanzexperte Jacques Attali, sagte dem "Focus" vor wenigen Tagen zur umstrittenen Einführung von Euro-Bonds: "Wenn Deutschland nicht nachgibt, wird der Euro Weihnachten nicht überleben." Doch Merkel setzt - vorrangig und vorerst - auf eine Reform der europäischen Verträge für mehr Haushaltsdisziplin. Sie reise nächste Woche zum EU-Gipfel nach Brüssel mit der festen Absicht, "Vertragsänderungen zu schaffen", sagte die Kanzlerin. Es führe kein Weg daran vorbei, die EU-Verträge zu ändern. Ziel sei eine Fiskalunion mit Durchgriffsrechten gegen Defizitsünder.

US-Finanzminister Timothy Geithner wird diese Woche zahlreiche Gespräche zur EU-Schuldenkrise führen. In Italien drückt Ministerpräsidenten Mario Monti unterdessen auf die Tube: Gestern hat das Kabinett bereits sein Sparpaket verabschiedet. dapd

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