Wo Ingenieure der Industrie helfen

Saarbrücken. Das Saarland ist seit gestern um eine neue ingenieurwissenschaftliche Forschungs- und Entwicklungs-Einheit reicher. Das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (Zema) wurde offiziell in Saarbrücken in Betrieb genommen

Saarbrücken. Das Saarland ist seit gestern um eine neue ingenieurwissenschaftliche Forschungs- und Entwicklungs-Einheit reicher. Das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (Zema) wurde offiziell in Saarbrücken in Betrieb genommen. Dort sollen Projekte der ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen-Forschung zusammen mit der saarländischen Industrie und anderen Anwendern zu Produkten und Verfahren weiterentwickelt werden. Eigentümer der gemeinnützigen Zema GmbH sind die Universität des Saarlandes sowie die Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) mit je 20 Prozent. Die restlichen 60 Prozent hält das Saarland selbst, das die Einrichtung mit 8,5 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren unterstützt."Im Saarland sind zahlreiche Unternehmen auf dem Gebiet der Mechatronik tätig, denen wir mit dem Zentrum helfen wollen, industrienahe Lösungen zu entwickeln", erläuterte Peter Hauptmann (FDP), Staatssekretär im Saar-Wirtschaftsministerium und Zema-Aufsichtsratsvorsitzender. "Außerdem fördern wir damit den wissenschaftlichen Nachwuchs und hoffen so, hochqualifzierte Fachkräfte in der Region halten zu können."

Mechatronik ist eine Ingenieurs-Disziplin, die Elemente des klassischen Maschinenbaus (Mechanik) mit der Elektrotechnik und der Informatik verknüpft. "Diese Wissens-Kombination stößt auf eine große Nachfrage", verdeutlichte der Festredner der Einweihungsfeier, Professor Oliver Sawodny, Chef des Instituts für Systemdynamik an der Universität Stuttgart. Viele Maschinenbauer hätten zwar sehr gute Konstruktions-Abteilungen, die Elektronik oder die Software würden sie aber meist zukaufen. "Um hier gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn zu haben, müssen diese drei Elemente künftig eine Einheit bilden", ist Sawodny überzeugt.

Beheimatet ist das Zema am Saarbrücker Gewerbepark Eschberger Weg - in einem Gebäude, in dem früher Elektromotoren gebaut wurden. Auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern (Büros und Labore) tüfteln Wissenschaftler der Universität und der HTW sowie ihre Mitarbeiter an neuen Verfahren und Prozessen. Zurzeit sind 15 Leute dort beschäftigt. Ende des Jahres sollen es 20 sein. Sie sollen sich über Forschungsprojekte selbst finanzieren. "Wir streben eine tragfähige wirtschaftliche Basis an", sagte Alexander Kraus, einer der drei Zemac-Geschäftsführer. Weitere 1130 Quadratmeter sind vier Stiftungsprofessuren vorbehalten - jeweils zwei von der Universität und der HTW.

mechatronikzentrum.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort