Wirtschaftskriminalität nimmt deutlich zu

Düsseldorf. Betrug, Datendiebstahl, Korruption: Deutsche Unternehmen leiden einer Studie zufolge unter einem starken Anstieg der Wirtschaftskriminalität. In den vergangenen drei Jahren wurde mehr als jedes dritte Unternehmen (37 Prozent) Opfer von Kriminellen. Vor drei Jahren war es nur jede vierte Firma (26 Prozent)

Düsseldorf. Betrug, Datendiebstahl, Korruption: Deutsche Unternehmen leiden einer Studie zufolge unter einem starken Anstieg der Wirtschaftskriminalität. In den vergangenen drei Jahren wurde mehr als jedes dritte Unternehmen (37 Prozent) Opfer von Kriminellen. Vor drei Jahren war es nur jede vierte Firma (26 Prozent). Das hat eine repräsentative Befragung von 300 mittelständischen und großen Unternehmen durch Emnid im Auftrag der Wirtschaftsberatung KPMG ergeben. Immer häufiger wird dabei das Internet zum Tatwerkzeug: In der Mehrzahl der Fälle (53 Prozent) machten sich der Studie zufolge die Täter das Netz zunutze. Das waren mehr als doppelt so viele Fälle wie vor drei Jahren (23 Prozent). So würden via Internet im Namen von Unternehmen Bankdaten abgefischt, Konten angelegt und Kredite erschlichen.Den jährlichen Schaden durch Wirtschaftskriminalität bezifferte Frank Hülsberg, Experte für Wirtschaftskriminalität bei KPMG, einschließlich der Dunkelziffer auf 15 bis 20 Milliarden Euro. Der aufdeckte Schaden lag laut Bundeskriminalamt 2008 bei 3,4 Milliarden Euro.Hülsberg beklagte, dass mehr als jeder fünfte Mittelständler keine Verfahren zur Aufdeckung von Wirtschaftskriminalität habe. "Viele Unternehmen verzichten selbst auf die banalste Sicherung ihres geistigen Eigentums. Dabei kann man heute die komplexesten Konstruktionspläne auf einem kleinen USB-Stick aus dem Betrieb tragen", sagte Hülsberg. "Selbst Technologieführer verschließen die Augen vor den Gefahren und gefährden so das gesamte Unternehmen." dpa

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