Wirtschaftsforscher sehen Ende der Krise

Berlin. Angesichts der immer stärkeren Rezession haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (CDU) Vertreter der Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften geladen, um die bisherigen Konjunkturmaßnahmen zu überprüfen

Berlin. Angesichts der immer stärkeren Rezession haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier (CDU) Vertreter der Politik, Wirtschaft und Gewerkschaften geladen, um die bisherigen Konjunkturmaßnahmen zu überprüfen. Nach den ersten zwei Konjunkturpaketen mit einem Gesamtvolumen von 80 Milliarden Euro wollen Regierung und Wirtschaft abwarten, bis die Maßnahmen voll greifen. Ein von den Gewerkschaften gefordertes drittes Konjunkturpaket lehnen sie deshalb ab.Thema der heutigen Spitzenrunde dürfte auch das gemeinsame Gutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sein, das morgen vorgelegt wird. In diesem Jahr wird ein Rückgang des deutschen Bruttoinlandproduktes (BIP) von vier bis fünf Prozent erwartet, einige Ökonomen rechnen sogar mit einem Einbruch von bis zu sieben Prozent. Die Bundesregierung erwartet nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" einen Einbruch der Wirtschaftsleistung um die fünf Prozent. Bei ihrer vergangenen Schätzung im Januar ging die Bundesregierung noch von einem Rückgang des BIP von 2,25 Prozent aus. Unterdessen sieht das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim bereits ein Ende der Krise. Das vom ZEW ermittelte Konjunkturbarometer schlug im April überraschend deutlich aus und landete erstmals seit Juli 2007 wieder im positiven Bereich. Der Index stieg im Vergleich zum Vormonat um 16,5 Punkte auf 13,0 Punkte, wie das ZEW gestern mitteilte. Damit liegt der Index noch weit unter dem historischen Mittelwert von 26,1 Punkten. Nach ZEW-Angaben profitieren die Konjunkturerwartungen unter anderem von den staatlichen Konjunkturpaketen. Außerdem stützten geringe Inflationsraten den Konsum. Als weitere Faktoren wurden aufgehellte Konjunkturaussichten für die USA und "andere vorsichtige Impulse" aus anderen Ländern wie China angeführt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sowie weitere Indikatoren zeigten, dass Hoffnung bestehe, "dass die Abwärtsdynamik der Wirtschaftsaktivität zum Stillstand kommt", sagte ZEW-Präsident Wolfgang Franz. "Sogar eine zaghafte Belebung in der zweiten Hälfte des Jahres wird wahrscheinlicher." dpa

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