Im Saarland soll es am Dienstag losgehen Metaller machen mit Warnstreiks Druck in Tarifkonflikt

Frankfurt/Mainz · Die IG Metall verschärft die Gangart in der Tarifauseinandersetzung der Metall- und Elektroindustrie: Auch in Hessen und Rheinland-Pfalz gibt es erste Warnstreiks. Die Arbeitgeber fordern eine Lösung am Verhandlungstisch.

 Die Gewerkschaft hatte bereits angekündigt, die Warnstreiks im Laufe der Woche deutlich auszuweiten. (Symbolbild)

Die Gewerkschaft hatte bereits angekündigt, die Warnstreiks im Laufe der Woche deutlich auszuweiten. (Symbolbild)

Foto: dpa/Holger Hollemann

Vor der dritten Runde der Tarifverhandlungen für die Metall- und Elektroindustrie erhöht die IG Metall mit Warnstreiks den Druck auf die Arbeitgeber. Auftakt einer Reihe von Aktionen im Bezirk Mitte mit den Ländern Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland war am Montagmittag im hessischen Wölfersheim: Beim dortigen Automobilzulieferer Mahle legten nach Gewerkschaftsangaben etwa 120 Mitarbeiter vorübergehend ihre Arbeit nieder. Insgesamt beteiligten sich im Bezirk Mitte der IG Metall zufolge bis zum frühen Nachmittag etwa 700 Beschäftigte an den Aktionen.

Bis in den Abend hinein waren weitere Warnstreiks in Hessen geplant: in Frankfurt, Maintal und Obertshausen. In Rheinland-Pfalz und dem Saarland soll es an diesem Dienstag (9.1.) losgehen. Die Gewerkschaft hatte bereits angekündigt, die Warnstreiks im Laufe der Woche deutlich auszuweiten.

Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Geld und für die bundesweit etwa 3,9 Millionen Beschäftigten eine Option auf befristete Senkung der Arbeitszeit auf 28 Wochenstunden. Schichtarbeiter, Eltern junger Kinder sowie pflegende Familienangehörige sollen zusätzlich einen Teillohnausgleich erhalten, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren. Die Arbeitgeber lehnen insbesondere den letzten Punkt strikt ab.

Die hessischen Metallarbeitgeber warnten davor, den Tarifkonflikt unnötig zu verschärfen. „Bisher hat die IG Metall am Verhandlungstisch weder ein Angebot zu unseren Forderungen gemacht, noch auf unser Arbeitgeberangebot mit Argumenten ernsthaft inhaltlich reagiert. Und dennoch geht sie schon auf die Straße. Das belastet die weiteren Verhandlungen unnötig“, kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbands Hessenmetall, Dirk Pollert.

Der Präsident von Pfalzmetall, Johannes Heger, forderte ein Ende der Warnstreiks: „Tarifauseinandersetzungen führt man weder am Werkstor noch vor Gericht, sondern am Verhandlungstisch beim Austausch und Streit über die besseren Argumente.“ Am 18. Januar sollen die Verhandlungen für die 400 000 Beschäftigten der Branche in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland in Saarbrücken weitergehen.

(dpa/lrs)
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