Geldpolitik Zentralbank hält an Politik des billigen Geldes fest

Frankfurt · Die Europäische Zentralbank (EZB) hält angesichts der robusten Konjunkturent­wicklung im Euroraum an ihrem allmählichen Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik fest. Die Währungshüter peilen nach Jahren im Krisenmodus weiterhin ein Ende ihrer milliardenschweren Anleihenkäufe zum Jahresende 2018 an, wie die EZB gestern im Anschluss an eine Ratssitzung in Frankfurt mitteilte.

Mit einer Zinswende hat es die Notenbank zunächst aber nicht eilig. Den Leitzins im Euroraum beließen die Währungshüter bei ihrem turnusmäßigen Treffen auf dem Rekordtief von null Prozent. Geschäftsbanken müssen weiterhin 0,4 Prozent Strafzinsen zahlen, wenn sie Geld bei der EZB parken. Im Juni hatten die Währungshüter unter ihrem Präsidenten Mario Draghi in Aussicht gestellt, das Volumen ihrer Anleihenkäufe ab September von bisher 30 Milliarden Euro pro Monat zunächst auf 15 Milliarden zu senken, bevor das Programm Ende des Jahres komplett eingestellt wird. Dieses Vorhaben bekräftigte Draghi nun. Die Leitzinsen sollen aber mindestens bis „über den Sommer 2019“ auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben.

Beobachter erwarten, dass die EZB zunächst die Strafzinsen für Kreditinstitute verringern dürfte. Bis die erste Zinserhöhung auf dem Sparkonto ankommt, könnte noch einmal ein Jahr vergehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort