Wo voraussichtlich künftig Lang-Lkw im Saarland fahren dürfen

Saarbrücken · Die Landesregierung hat in Berlin Strecken für die umstrittenen Lastwagen vorgeschlagen. Fast das ganz saarländische Autobahnnetz steht auf der Liste.

 Bis zu 25,25 Meter lang dürfen die Groß-Lkw sein. Foto: dpa

Bis zu 25,25 Meter lang dürfen die Groß-Lkw sein. Foto: dpa

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Überlange Lkw werden wohl bald auf saarländischen Straßen rollen. Das hiesige Verkehrsministerium hat beim Bundesministerium Strecken vorgeschlagen, auf denen die von Kritikern als Gigaliner bezeichneten Lastwagen künftig fahren könnten. Seit Jahresbeginn ist der reguläre Betrieb dieser Lkw erlaubt, zuvor hatte es nur Feldversuche gegeben.

Die Liste weist nahezu das komplette saarländische Autobahnnetz für die bis zu 25,25 Meter langen Lkw aus. Es gibt aber Einschränkungen: Auf der A 620 ist nur der Abschnitt zwischen Ensdorf und dem Autobahndreieck Saarlouis gemeldet, und die A 1 darf der Liste zufolge nur ab beziehungsweise bis zum Autobahnkreuz Saarbrücken genutzt werden und nicht weiter in die Stadt hinein. Darüber hinaus schlägt das Ministerium jenseits der Autobahnen fünf Verbindungen zu Industriegebieten vor: zum Lisdorfer Berg, zu den Ford-Werken, zum Containerbahnhof an der Dudweiler Landstraße in Saarbrücken, zum Industriegebiet an der Goldenen Bremm sowie zum Industriepark BAB 1 "Zum Schaumberg".

Endgültig ist die Liste allerdings noch nicht. "Es stehen noch Gespräche mit den rheinland-pfälzischen Nachbarn aus. Ergänzungen der Liste sind möglich", sagte Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD).

Die Saar-Grünen "halten den Einsatz der Gigaliner für eine verkehrspolitische Fehlentscheidung, die dem Vorhaben, den umweltfreundlichen Verkehr zu stärken, vollkommen zuwiderläuft", sagte Michael Neyses, verkehrspolitischer Sprecher der Landtagsfraktion. Denn es sei abzusehen, dass dadurch immer mehr Güterverkehr von der Schiene auf die Straße verlagert werde. Diesen Effekt bestreitet Rehlinger, "weil der Lang-Lkw nur für eine bestimmte Art von volumenreicher Fracht interessant sein dürfte". Im saarländischen Verkehrsgewerbe sieht man diese Lkw eh positiv. Dort gelten sie auch als Öko-Liner, weil zwei von ihnen in ihrer ganz langen Version drei normale Lkw ersetzen.

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