Luftfahrt Warnstreik bei Ryanair verpufft

Frankfurt/Dublin · Flugausfälle bleiben beim ersten Ausstand bei der irischen Gesellschaft aus.

 Trotz des Streiks blieben Ryanair-Flugzeuge nicht am Boden. Doch es gab erhebliche Verspätungen.

Trotz des Streiks blieben Ryanair-Flugzeuge nicht am Boden. Doch es gab erhebliche Verspätungen.

Foto: dpa/Arnulf Stoffel

Ohne einen einzigen Flugausfall hat der irische Billigflieger Ryanair den ersten Piloten-Warnstreik in seiner Geschichte bewältigt. Als Folge des vierstündigen Ausstands waren am Freitag neun der 36 geplanten Morgenflüge von deutschen Flughäfen verspätet gestartet, teilte Ryanair mit. Die Airline entschuldigte sich bei ihren Kunden für die Verspätungen und kritisierte die Aktion der Piloten erneut als „unnötig“.

Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) sieht den Warnstreik dennoch als Erfolg an, weil Ryanair Ersatzpiloten nur mit hohem Aufwand habe herbeischaffen können. „Die fehlen jetzt woanders“, erklärte VC-Vorstand Markus Wahl. Insgesamt sei man mit der Beteiligung wie mit der Wirkung zufrieden. Man habe ohnehin aus rechtlichen Gründen nur die festangestellten Kollegen zu dem Ausstand aufgerufen, diese machten nur rund die Hälfte der 400 in Deutschland stationierten Ryanair-Piloten aus.

Am größten deutschen Flughafen in Frankfurt schien die Aktion am Morgen weitgehend zu verpuffen, dort wurden die sechs geplanten Flüge wie gewohnt abgefertigt. An anderen Ryanair-Flughäfen wie Berlin oder Köln-Bonn wurden teils mehrstündige Verspätungen angekündigt. Am Hahn starteten drei Maschinen mit Verspätungen. Ryanair hatte angekündigt, alle geplanten Flüge auszuführen.

Es war der erste Ausstand in der Geschichte des 1985 gegründeten Billigfliegers Ryanair, der inzwischen die höchsten Passagierzahlen in ganz Europa aufweist. Es geht um bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter in dem bislang gewerkschaftsfreien Unternehmen.

An den Weihnachtsfeiertagen selbst will die VC nicht streiken und auch nicht mit Ryanair weiterverhandeln. „Jetzt feiern wir erstmal Weihnachten wie alle anderen auch“, sagte Wahl. Nach dem Fest werde man jedoch erneut mit Ryanair über die Voraussetzungen der für den 5. Januar in Frankfurt angesetzten Verhandlung sprechen.

(dpa)
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