Marketing-Club Wann schlägt der Preis die Ethik?

Saarbrücken · Obwohl Verbraucher bei der Auswahl von Produkten und Dienstleistungen immer mehr Wert auf soziale, ökologische und moralische Nachhaltigkeit legen, entscheidet letztlich doch oft der Preis über Kauf oder Nichtkauf. „Schon bei einigen Euro mehr ist die Schmerzgrenze schnell erreicht“, zeigt eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW), die Professorin Stefanie Jensen beim Marketing Forum Saar präsentierte. Dabei diskutierten Marketingexperten über Ethik und Nachhaltig in der Wirtschaft.

Spätestens seit Bekanntwerden des Dieselskandals und der Tierversuche bei VW gibt es unter den Konsumenten „eine zunehmende Ächtung unmoralischen Verhaltens“, sagte Christoph Dyckerhoff, der mit seiner Personalberatung ein Auswahlverfahren für die charakterliche Beurteilung von Spitzenkräften entwickelt hat. Für ihn steht fest: „Ethisch agierende Unternehmen sind langfristig erfolgreicher“.

Volkmar Neumann, Inhaber der Echtgut-Werbeagentur geht dagegen davon aus, dass Kunden mit Billigpreisen gelockt werden müssten. Ähnlicher Ansicht ist auch Hubert Pirrung, Chef der St. Ingberter Pirrung-Caterer-Gruppe: „Die Deutschen sind das preissensibelste Volk, das ich kenngelernt habe“, sagte er. In anderen Nationen würde viel mehr Geld für Lebensmittel ausgegeben.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort