Tarifvehandlungen Tarifkalender 2018 erneut gut gefüllt

Saarbrücken/Düsseldorf · Gewerkschaften und Arbeitgeber sind mit Tarifverhandlungen gut beschäftigt. Ein großer Brocken ist dieses Jahr der öffentliche Dienst.

Auch wenn der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie derzeit die Szene beherrscht, stehen in den kommenden Monaten weitere Auseinandersetzungen um Entgelt und/oder Arbeitszeit hat. Die Arbeitnehmer-Organisationen, die dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) angehören, verhandeln in diesem Jahr für rund 9,7 Millionen Beschäftigte Lohn- und Gehaltstarifverträge. Das geht  aus dem Tarifkalender des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hervor.  Darunter sind große Verhandlungsrunden wie die in der Metall- und Elektroindustrie mit bundesweit rund 3,5 Millionen Mitarbeitern in den Unternehmen. Dazu gehören aber auch kleinere, regionale Verhandlungsrunden, die nur für einige 1000 Arbeitnehmer gelten.

Der größte Brocken ist 2018 neben Metall und Elektro der öffentliche Dienst. Ende Februar laufen die Verträge  für die knapp 2,5 Millionen Beschäftigten im Bund und in den Gemeinden aus. An Silvester 2018 ist Ultimo für das Regelwerk in den Bundesländern. Dann muss auch dort für rund 906 000 Mitarbeiter ein neuer Tarifvertrag ausgehandelt werden.

Auf regionaler Ebene ist es in den ersten Monaten im Saarland relativ ruhig. Am 31. Mai läuft mit dem Kfz-Gewerbe der erste Tarifvertrag an der Saar aus. Er gilt für 4900 Mitarbeiter. Auf Gewerkschaftsseite verhandeln IG Metall und Verdi, bei den Arbeitgebern ist es der Kfz-Verband Saarland. Auch die Naturstein- und Naturwerksteinindustrie in Rheinland-Pfalz und im Saarland ist dann an der Reihe.

Die Laufzeiten von zwei kleineren regionalen Tarifverträgen enden am 30. Juni. Das ist zum einen das Hotel- und Gaststättengewerbe Saarland mit etwa 6700 Mitarbeiter und das saarländische Bäckerhandwerk mit 2400 Beschäftigten. Bei den Arbeitnehmern ist die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) der Verhandlungspartner für beide Verträge. Bei den Arbeitgebern ist es der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga beziehungsweise die Bäckerinnung Saar.

Am 31. Juli läuft im Saarland das Tarif-Regelwerk für den Güterkraftverkehr aus.  7300 Beschäftigte sind davon betroffen, wenn die Gewerkschaft Verdi mit dem  Landesverband Verkehrsgewerbe Saarland einen neuen Vertrag aushandelt.

Ende September ist die Chemische Industrie dran. Dann endet der Tarifvertrag für die Chemie-Unternehmen und 48 500 Arbeitnehmer – allerdings nur im Saarland und in den neuen Bundesländern. In den anderen bundesdeutschen Tarifbezirken laufen diese Verträge Ende Juli beziehungsweise August aus. Verhandlungspartner sind die Gewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Verband der Chemischen Industrie (VCI). Die IG BCE ist Ende des Jahres auch gefragt, wenn im Steinkohlenbergbau erneut verhandelt wird. Im WSI-Kalender sind allerdings nur noch die Reviere an der Ruhr und in Ibbenbüren aufgeführt. 9500 Männer und Frauen sind davon betroffen. Das Saarland kommt dort nicht mehr vor.

Zum Jahresende 2018 läuft auch der Entgelt-Tarifvertrag für für die Beschäftigten in der nordwestdeutschen und ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie aus. In diesen Betrieben sind 96 200 Mitarbeiter beschäftigt. Die etwa 10 800 Stahlkocher an der Saar sind erst Ende März 2019 an der Reihe, wenn deren Tarifvertrag endet.

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