Verkauf des Flughafens Hahn an Chinesen löst weitere Kritik aus

Mainz · Die Kritik am Verkauf des angeschlagenen Flughafens Hahn an ein chinesisches Unternehmen reißt nicht ab. "Ist der Käufer ein Heilsbringer oder ein Subventionsjäger?", fragte die rheinland-pfälzische CDU-Fraktionschefin Julia Klöckner gestern in einer Sondersitzung von drei Landtagsausschüssen in Mainz . Das bleibe aus ihrer Sicht vorerst unklar. Die CDU-Opposition bezweifelt die Seriosität des Käufers, der chinesischen Handelsfirma Shanghai Yiqian Trading Company (SYT). Selbst in China kennt sie anscheinend kaum jemand. Bis 2024 könnte sie am Hahn im Hunsrück neue staatliche Unterstützungen von bis zu rund 70 Millionen Euro kassieren. Seit 2009 sind laut Klöckner bereits mehr als 166 Millionen Euro Steuergeld an den Flughafen geflossen. Von den drei Bietern im Endspurt des "Notverkaufs" sei ausgerechnet der einzige ohne Erfahrung im Luftverkehr zum Zuge gekommen. Der Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz bilanzierte anschließend: "Die Sitzung hat nicht dazu beigetragen, die entstandenen Zweifel zu beseitigen."

Innenminister Roger Lewentz (SPD ) sagte dagegen: Das vorgelegte Konzept der SYT lasse erwarten, "dass das wirtschaftliche Potenzial des Flughafens bestmöglich ausgeschöpft wird". Der mit einer Bankbestätigung der SYT unterlegte Verkauf sei mit EU-Kommission und Landesrechnungshof abgestimmt.

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