Verbraucherschützer fordern strenge Regeln für Magnesium & Co.

Berlin · Sie versprechen Energie und Vitalität und füllen in vielen Supermärkten und Drogerien inzwischen lange Regale: Nahrungsergänzungsmittel mit angepriesener Wirkung für Muskeln, Nerven, Herz und Nieren sind zu einem bedeutenden Geschäft geworden. Dabei mangelt es den meisten Menschen hierzulande aus Expertensicht gar nicht an Magnesium , Kalzium oder Vitaminen. Verbraucherschützer monieren, dass viele Präparate sogar bedenklich zusammengesetzt seien "Häufig sind solche Produkte Geldverschwendung, manchmal sogar gesundheitsgefährdend", sagte der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller. Nötig seien unter anderem eine Zulassungspflicht und klare Regeln für sinnvolle Dosierungen.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt zum Beispiel bei Magnesium , höchstens 250 Milligramm pro Tag einzunehmen und das am besten auf zwei Portionen verteilt. In einer Stichprobe fanden die Verbraucherzentralen gemessen daran aber bei 27 von 42 untersuchten Präparaten Überdosierungen. Ab bestimmten Mengen kann das zu Durchfall oder Erbrechen führen. Im Internet locke zudem auf vielen Packungen unzulässige Werbung mit Gesundheitsversprechen, beanstanden die Verbraucherzentralen. Die Lebensmittelwirtschaft warnt dagegen vor einer Verunglimpfung von Nahrungsergänzungsmitteln. Es gebe ein vielfältiges Angebot sicherer und hochwertiger Produkte, so der Branchenverband BLL.

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