US-Handel US-Handelsminister sagt Berlin-Besuch ab

Berlin · Seit Monaten gibt es Streit mit Washington über deutsche Handelsüberschüsse und Stahlimporte in die USA. Wirtschaftsministerin Zypries wollte mit ihrem US-Kollegen darüber in Berlin reden. Doch daraus wird vorerst nichts.

 US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross

US-Wirtschaftsminister Wilbur Ross

Foto: dpa/Manuel Balce Ceneta

() Der Handelskonflikt zwischen Deutschland und den USA schwelt weiter. US-Handelsminister Wilbur Ross hat seinen geplanten Berlin-Besuch überraschend abgesagt. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) bedauerte dies. Sie hätte gern über die strittigen Stahlimporte in die USA geredet: „Es ist schade, dass das nicht geschehen ist.“Ross hatte laut Bundeswirtschaftsministerium seinen Berlin-Besuch am späten Montagabend abgesagt – wegen eines kurzfristigen Termins bei US-Präsident Donald Trump.

Der 79-jährige wollte vor dem G20-Gipfel der Top-Wirtschaftsmächte mit Zypries über den Handelskonflikt sowie drohende US-Strafen gegen europäische und deutsche Stahlkonzerne sprechen. Im März hatten die USA Dumping-Vorwürfe gegen Hersteller erhoben. Noch im Juni wollte Ross zudem einen Bericht zur Frage vorlegen, ob Stahlimporte auch aus der EU als Bedrohung der nationalen Sicherheit der USA eingestuft werden können. Die Bundesregierung weist das zurück. Hintergrund des Konflikts ist die „Amerika zuerst“-Politik von Trump. Diese Abschottung gefährdet auch eine gemeinsame Linie der Wirtschaftsmächte. Die G20-Staats- und Regierungschefs beraten Anfang Juli in Hamburg auf ihrem Gipfel über Handelsfragen. Die Bundesregierung pocht im Stahlstreit auf internationale Lösungen, etwa auf Ebene der G-20-Staaten.

(dpa)
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