Fed-Kritik Trump greift den Chef der US-Notenbank an

Washington US-Präsident Donald Trump hat erneut die Zinspolitik der US-Notenbank Fed kritisiert. „Ich bin nicht begeistert davon, dass er die Zinsen erhöht“, sagte Trump gestern der Nachrichtenagentur Reuters mit Blick auf den von ihm nominierten Fed-Chef Jerome Powell.

Auf die Frage, ob er an die Unabhängigkeit der Notenbank glaube, sagte der Präsident, er glaube an eine Fed, die „das tut, was gut für das Land ist“.

Als Reaktion auf das robuste Wachstum der US-Wirtschaft hatte die Fed den Leitzins in diesem Jahr bereits zwei Mal angehoben, allerdings nur sehr moderat. Zwei weitere Zinserhöhungen werden noch in diesem Jahr erwartet. Trump sieht die positive Entwicklung der US-Wirtschaft dadurch gefährdet.

Dass ein US-Präsident die Zinspolitik der Notenbank in Frage stellt, ist ein höchst ungewöhnlicher Vorgang. Die Fed ist in ihren Entscheidungen unabhängig. Trumps Kritik kann die Sorge auslösen, dass die Notenbank nicht entschieden genug gegen Inflation vorgehen könnte. Powell hatte indes Mitte Juli versichert, dass die Fed „politische Erwägungen nicht berücksichtigt“.

Die Börse reagierte nervös auf Trumps Einmischung in die Angelegenheiten der Notenbank. Im asiatischen Börsenhandel geriet der Dollar unter Druck. Der japanische Yen legte ebenso wie andere asiatische Währungen gegenüber der US-Währung zu. Auch der Euro und das britische Pfund profitierten von Trumps Äußerungen.

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