US-Handelsstreit Trump droht Harley-Davidson

Washington US-Präsident Donald Trump hat dem Motorradbauer Harley-Davidson wegen dessen geplanter Verlagerung von Teilen der US-Produktion im Zuge der EU-Vergeltungszölle mit heftigen Konsequenzen gedroht.

„Eine Harley sollte niemals in einem anderen Land gebaut werden“, twitterte Trump gestern. Mitarbeiter und Kunden seien bereits sehr wütend. Wenn das Unternehmen seine Ankündigung wahr mache, bedeute dies „den Anfang vom Ende“, schrieb Trump und drohte: „Sie werden besteuert wie nie zuvor!“.

In einem anderen Tweet hieß es zuvor bereits: „Harley muss sich im Klaren sein, nur mit einer hohen Steuer zurück in die USA verkaufen zu können.“ Der Motorradhersteller hatte am Montag erklärt, durch den Schritt sollten zusätzliche Zölle umgangen und so eine Preiserhöhung für Kunden in Europa vermieden werden.

Trump, der Harley-Davidson schon am Vortag gerügt hatte, beschuldigte die Firma nun zudem, die Zollpolitik nur als vorgeschobene Begründung für den Abbau von Produktionskapazitäten in den USA zu benutzen. Harley-Davidson habe lange bevor die Zölle verhängt wurden angekündigt, einen Großteil seines Werks in Kansas City nach Thailand zu verlagern, behauptete Trump. „Sie benutzen Zölle/Handelskrieg nur als Ausrede.“

Tatsächlich hatte der Hersteller bereits vor über einem Jahr bekanntgegeben, eine Fabrik in Thailand zu bauen. Zölle waren damals allerdings nicht als Grund von Harley-Davidson genannt worden. Es gehe darum, die Präsenz im asiatisch-pazifischen Markt zu erhöhen, hieß es. Bis dahin war Trump eigentlich ein großer Fan der Firma.

(dpa)
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