Konjunktur Stimmung in der Saar-Wirtschaft trübt sich weiter ein

Saarbrücken/München · Die saarländische Konjunktur hat im Oktober weiter an Schwung verloren. Das geht aus der Umfrage der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes (IHK) hervor, an der sich 300 Unternehmen mit insgesamt 120 000 Beschäftigten beteiligten.

Demnach sank das IHK-Konjunktur-Barometer für die aktuelle Geschäftslage um 3,2 Punkte auf 40,6 Zähler und liegt damit rund ein Fünftel unter seinem Jahreshoch vom Februar. Dahinter steht nach Einschätzung der Kammer vor allem eine leicht gedämpfte Geschäftsentwicklung in Teilen des Fahrzeugbaus und der Bauwirtschaft. Leicht verbessert haben sich dagegen nach der Umfrage die Aussichten der Unternehmen für die kommenden sechs Monate. Nach viermaligem Rückgang in Folge drehte das entsprechende IHK-Barometer ins Plus und stieg um 1,4 Punkte auf 3,7 Zähler.

„Die Unternehmen sind im Großen und Ganzen noch zufrieden. Ihnen fehlt im Moment aber die Zuversicht, dass sich ihre Geschäfte über die Wintermonate beleben könnten. Es mangelt an Wachstumsimpulsen“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Heino Klingen. Die Betriebe machten sich Sorgen über eine Zunahme der Handelskonflikte sowie steigende Öl- und Stromkosten. „In dieser Situation wäre es wichtig, wenn die Politik etwa über Steuersenkungen die Wachstumskräfte stärken würde“, forderte Klingen. Er schlägt eine „möglichst rasche und vollständige Abschaffung des Solidaritätszuschlags“ vor. Das würde die Binnenkonjunktur stützen und vor allem kleinere und mittlere Unternehmen entlasten.

Insgesamt bewerten in der IHK-Untersuchung 48 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 44 Prozent mit befriedigend und acht Prozent mit schlecht. Sehr dynamisch laufen demnach die Geschäfte in der Medizintechnik sowie in der Automatisierungstechnik. Rund laufen auch die Geschäfte vor allem in der IT-Branche, im Transportgewerbe, bei den unternehmensnahen Dienstleistern sowie in der Hotellerie und Gastronomie.

Nicht nur im Saarland, auch in ganz Deutschland trübt sich die Stimmung weiter ein. Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer, der Ifo-Geschäftsklima-Index, sei um 0,9 Punkte auf 102,8 Zähler gefallen, teilte das Münchener Forschungsinstitut mit. „Die weltweiten Unsicherheiten bremsen die deutsche Wirtschaft aus“, kommentierte Ifo-Chef Clemens Fuest die Daten. Es ist der zweite Rückgang in Folge.

Eine Ausnahme bildete das Bauhauptgewerbe. In diesem Segment erreichte das Geschäftsklima einen neuen Rekordwert. Nach Angaben des Ifo-Instituts schätzten die Bauunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage deutlich besser ein, allerdings hätten sie ihre Erwartungen leicht nach unten korrigiert.

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