Startschuss für den Verkauf der HSH Nordbank

Hamburg/Kiel · Der Verkaufsprozess für die HSH Nordbank hat gestern offiziell begonnen. In Anzeigen in mehreren Finanzzeitungen wurden mögliche Käufer aufgefordert, bis zum 27. Februar ihr Interesse bei der Citigroup als Beraterin der Verkäufer anzugeben. Die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein müssen die HSH Nordbank als Auflage der EU bis zum 28. Februar 2018 weitgehend veräußern.

Ob der Verkauf gelingen wird, ist unter Experten umstritten. Die HSH Nordbank besteht aus einer profitablen Kernbank und einem Teil mit hohen Risiken, vor allem Schiffskrediten. Die Bank konnte nach der Finanzkrise nur mit hohem staatlichen Einsatz gerettet werden. Im Verkaufsprozess wird unter anderem zu klären sein, ob ein oder mehrere Käufer die Bank ganz oder in Teilen übernehmen wollen und welche Rolle die staatlichen Garantien spielen. Zuletzt hatte die Bank einen Neun-Monats-Gewinn von 183 Millionen Euro ausgewiesen und etwas mehr als 2200 Mitarbeiter beschäftigt.

Nach dem Verkauf wird auch absehbar sein, wie hoch die Verluste der Länder durch ihr Engagement bei der HSH Nordbank sein werden. Verschiedene Politiker und Fachleute hatten zuletzt Beträge von 17 oder 18 Milliarden Euro ins Spiel gebracht - vielleicht auch mehr als 20 Milliarden Euro. Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD ) hatte in einem Interview gesagt, dass die Länder diese Last ohne Unterstützung des Bundes und der EU nicht tragen könnten.

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