„Sputnik Moment“: Interviewbuch und Filmvorstellung

Saarbrücken · Wir werden immer älter - was machen wir nun mit den Jahren oder gar Jahrzehnten in der Rente, wenn das Leben nicht mehr von der täglichen Arbeit diktiert wird? Die saarländische Filmemacherin Barbara Wackernagel-Jacobs hat als Produzentin und Co-Autorin (mit Regisseur Lukas Schmid) einen Film zum Thema auf den Weg gebracht: "Sputnik Moment - 30 gewonnene Jahre". Die einstündige Dokumentation feierte 2015 seine Premiere (wir berichteten), danach zeigte Wackernagel-Jacobs den Film einige Male bundesweit, begleitet mit Diskussionen.

Nun ist ein Buch zu "Sputnik Moment" erschienen, das die Interviews der Befragten im Film jetzt auf 219 Seiten ungekürzt zusammenfasst: Gespräche etwa mit Gesellschafts- und Altersforschern, einem Saarbrücker Nachtportier und einer Verkäuferin, beide Mitte 70. Ein 93-jähriger Amerikaner erzählt, wie er nach seiner Rente in einer Nadelfabrik zu arbeiten begann - aus Langeweile - und das heute noch tut. Nicht nur um den Kampf gegen Langweile und den Mangel an Herausforderung oder Struktur geht es da, sondern auch um Altersarmut: Ein Kollege des 93-Jährigen in der Nadelfabrik ist auch schon 80 Jahre alt - er muss weiterarbeiten, weil die schmale staatliche US-Rente nicht zum Überleben reicht.

Kontakt: www.carpediem-filmproduktion.de . Der Film läuft heute Abend um 17 Uhr im Saarbrücker Filmhaus.

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