Finanzen Sparkassen fordern weniger Regulierung

Saarbrücken · () Der saarländische Sparkassenverband sieht in der überbordenden Regulierung eine Gefahr für die kleinen Institute. „Der Aufwand steht in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen und überfordert vor allem die kleineren Institute“, sagt Sparkassen-Präsidentin Cornelia Hoffmann-Bethscheider. Alleine das Meldewesen, beispielsweise für abgeschlossene Kredite, beschäftige zwei bis drei Mitarbeiter pro Institut. Und für jede neue Vorschrift, die umgesetzt werden muss, seien rund 100 Mitarbeitertage nötig. Und das seien nicht die einzigen Kosten. Schon die Entwicklung der Software sowie die Datenverarbeitung schlage mit Millionenbeträgen zu Buche, sagt Hoffmann-Bethscheider. Deutschlandweit fielen in der Sparkassenorganisation dafür Kosten von 50 Millionen Euro pro Jahr an.

 Cornelia Hoffmann-Bethscheider

Cornelia Hoffmann-Bethscheider

Foto: Andreas Engel

Die Sparkassen-Präsidentin bestreitet nicht, dass nach der Finanzkrise eine stärkere Regulierung nötig gewesen sei. Aber mit den Sparkassen treffe es die falschen. Es sei dringend notwendig, zwischen Großbanken und regionalen Instituten wie den Sparkassen oder Genossenschaftsbanken zu unterscheiden. In den USA sei das längst normal, nur Europa hinke da hinterher. „Die politischen Entscheidungsträger sind gefordert, eine Lösung zu finden“, sagt sie.

Glücklicherweise gebe es nun eine Initiative auf EU-Ebene, die auch von Bundesbank und Bundesfinanzministerium unterstützt würde. Doch es sei keine schnelle Entscheidung zu erwarten, sagt Hoffmann-Bescheider. In diesem Jahr soll der Vorstoß ins EU-Parlament gebracht werden. Danach stünden jahrelange Verhandlungen an: Vor 2020 werde es keine Umsetzung geben, vermutet die Sparkassen-Präsidentin.

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