Start-ups im Saarland SIKB will mehr junge Firmen fördern

Saarbrücken · Frisch gegründete Technologiefirmen tun sich bei der Finanzierung oft schwer.  Die Saar-Förderbank SIKB will ihr Angebot daher aufstocken.

 Doris Woll, Vorstandsvorsitzende der Förderbank SIKB.

Doris Woll, Vorstandsvorsitzende der Förderbank SIKB.

Foto: SIKB

Die SIKB, die Förderbank des Saarlandes, will verstärkt junge, technologieorientierte Unternehmen aus dem Hochschul-Umfeld – sogenannte Start-ups – dabei unterstützen, ihr Geschäftsmodell umzusetzen und am Markt zu etablieren. Das kündigten die SIKB-Vorstände Doris Woll (Vorsitzende) und Achim Köhler an. „Es gibt auch im Saarland eine sehr rührige Start-up-Szene“, sagt Woll. „Hier brauchen wir uns hinter anderen Regionen nicht verstecken.“ Start-ups „tragen zur positiven Entwicklung der saarländischen Wirtschaft bei, fördern die Innovationskraft des Landes und schaffen neue, zukunftsorientierte Arbeitsplätze“, ist Köhler überzeugt.

Die verstärkte Start-up-Förderung  soll mithilfe der SWG Saarländische Wagnisfinanzierungsgesellschaft umgesetzt werden, die mehrheitlich den saarländischen Sparkassen und Genossenschaftsbanken gehört und deren Geschäftsführerin SIKB-Chefin Woll ist. „Die SWG hat bereits Erfahrungen damit, junge Unternehmen von der Frühphase bis zum Markteintritt zu begleiten“, sagt sie. Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 hat die SWG 13 Firmen erfolgreich am Markt etabliert. Diese beschäftigen rund 450 Mitarbeiter und erwirtschaften etwa 26,3 Millionen Euro Umsatz. Die SWG hat sich seitdem eigenen Angaben zufolge an 63 Unternehmen mit einem Volumen von 31,4 Millionen Euro beteiligt. Die Gesellschaft arbeitet eng mit der Saar-Universität, der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) zusammen sowie anderen Existenzgründungs-Initiativen zusammen. In  ihrem Aufsichtsrat engagieren sich  die Leiter von wissenschaftlichen Instituten und Lehrstühlen. „Die SWG ist die erste Adresse für Start-up-Finanzierungen im Saarland“, meint Woll.

Auch wenn die Start-ups derzeit im Fokus stehen, will die SIKB die übrigen Förderinstrumente keineswegs vernachlässigen. Die bestehen im Firmenkunden-Bereich weitgehend aus gewerblichen Krediten, Beteiligungen und Bürgschaften. Hinzu kommt der Wohnungsbau. Das neu bewilligte Fördervolumen der Bank für diese Finanzierungsinstrumente lag im vergangenen Jahr bei 274 Millionen Euro (Vorjahr 313,3 Millionen Euro). Der Rückgang sei damit zu erklären, dass große Förderprogramme ausgelaufen seien, so die Vorstände. Insgesamt verwaltet die SIKB ein Fördervolumen von 1,76 Milliarden Euro.

Der Löwenanteil der gewerblichen Kredite fällt unter den Förderbereich der Gründungs- und Wachstumsfinanzierung. Hier wurden im vergangenen Jahr 114 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt. Dieses Geld dient beispielsweise dazu, neue Maschinen oder Fahrzeuge zu kaufen oder eine Halle zu bauen. Das Höchstvolumen der Darlehen, die „einen sehr attraktiven Zinssatz haben“, liegt bei zwei Millionen Euro. „Insgesamt wurden mit diesem Geld Investitionen von rund 166 Millionen Euro angeschoben und mehr als 420 Arbeitsplätze geschaffen“, rechnet Woll vor. Auf diesem Gebiet arbeitet die Förderbank eng mit den Kreditinstituten im Land zusammen, die auch die Hausbanken der einzelnen Unternehmen sind. Allerdings gibt es auch das SIKB-Partnerprogramm, bei der das Institut teilweise selbst ins Risiko geht und mit den Hausbanken Konsortialkredite auflegt. Hier wurden 2017 rund 44 Millionen Euro neu bewilligt.

 Achim Köhler, Vorstandsmitglied der Förderbank SIKB.

Achim Köhler, Vorstandsmitglied der Förderbank SIKB.

Foto: SIKB

Im Bereich des Wohnungsbau liegt das Neubewilligungs-Volumen bei knapp 100 Millionen Euro (Vorjahr 125,2 Millionen Euro). Mit diesem Geld wurden „rund 1100 Neubauten und knapp 800 Modernisierungsmaßnahmen inklusive der energetischen Sanierung finanziert“, erläutert Köhler. Die SIKB, die zu 51 Prozent dem Saarland und zu 49 Prozent saarländischen Banken gehört, verfügt über eine Bilanzsumme von 1,53 Milliarden Euro und beschäftigt 73 Mitarbeiter.

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