Seniorexperten Wer auch im Alter noch etwas Sinnvolles tun will

Saarbrücken · Martin Zewe ist der neue Regionalbeauftragte des Senior Experten Service SES. Es gibt noch Nachholbedarf im Saarland.

    Martin Zewe, der neue SES-Regionalbeauftragte.

   Martin Zewe, der neue SES-Regionalbeauftragte.

Foto: rup/Rolf Ruppenthal

In Saarbrücken gibt es mit Martin Zewe  seit kurzem einen Ansprechpartner für den Senior Experten Service (SES), der als erster ausschließlich für das Bundesland Saarland zuständig ist und nicht noch Regionen in Rheinland-Pfalz betreut. „Ich habe diese Aufgabe gerne übernommen, weil ich einen Beitrag zur konkreten Entwicklungshilfe leisten will“, sagt Zewe, der im Brotberuf Direktor bei der Deutschen Bank in Saarbrücken ist. Beim SES werden Leute vernetzt, die  bereits im Ruhestand sind, sich aber noch so rüstig fühlen, dass sie im Ausland an Projekten mitarbeiten können.

 „Die Einsätze sind sehr vielfältig“, sagt Zewe. Wer in einer Kfz-Werkstatt gearbeitet hat, kann sein Wissen zum Beispiel in Marokko weitergeben. Denn es werden viele gebrauchte Autos aus Europa ins nördliche Afrika verkauft. Doch der vermehrte Einsatz der Elektronik in den Wagen erschwert den Mechanikern vor  Ort das  Reparieren mit den üblichen Standard-Werkzeugen. Die Anschaffung passender Geräte und die Einweisung in die neue Technik wäre zum Beispiel eine dankbare Aufgabe. „Es gibt eine Fülle von Herausforderungen, die auf Leute warten, die  nach dem Arbeitsleben noch etwas Sinnvolles machen wollen“, sagt Zewe.  Allein im vergangenen Jahr wirkten bundesweit über 12­000 Experten in mehr als 5400 Einsätzen mit. Damit ist der SES nach eigenen Angaben „die größte deutsche Entsende-Organisation für ehrenamtliche Fach- und Führungskräfte im Ruhestand“. Getragen wird der SES von den Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft. Er hat seinen Sitz in Bonn.

Doch nicht nur ältere Frauen und Männer sind beim SES willkommen. Seit diesem Jahr gibt es den Weltdienst 30 Plus. Dort können sich Menschen engagieren, die noch mitten im Berufsleben stehen. Sie können zum Beispiel ein Sabbatjahr, das ihnen ihre Firma oder Behörde gewährt, zum ehrenamtlichen Einsatz in einem Entwicklungsland nutzen.

Zewe selbst wird nicht in Schwellen- oder Entwicklungsländer reisen, sondern von Saarbrücken aus Frauen und Männer auftun, die für solche Projekte infrage kommen. „Das Saarland ist beim SES unterrepräsentiert“, sagt er. 120 Fachleute müssten in der Datenbank sein, wenn der übliche Verteilschlüssel zugrunde gelegt wird. Derzeit sind es  nur 60 und auch diese „sind nicht mehr alle verfügbar“. Gesucht würden vor allem Leute mit guten Französisch-Kenntnissen für Einsätze im westlichen Afrika.

Kontakt: Wer sich für ein SES-Projekt intertessiert, kann Martin Zewe kontaktieren. Er ist erreichbar unter Telefon (0681) 30­02-3­00, E-Mail: martin.zewe@db.com

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort