Schlecker zahlte Tochterfirma zu hohe Stundensätze

Stuttgart · (dpa) Die Staatsanwaltschaft wirft Anton Schlecker im Stuttgarter Strafprozess vor, vorsätzlich Vermögenswerte von mehr als 25 Millionen Euro an seine Familie verschoben und somit dem Zugriff der Gläubiger in der Insolvenz entzogen zu haben. Im Fokus steht unter anderem die Rolle der Logistikfirma LDG und der Baufirma BDG, die Lars und Meike Schlecker gehörten. Nach Darstellung der Staatsanwaltschaft stellte die LDG überhöhte Preise in Rechnung - pro Stunde, die ein LDG-Mitarbeiter für Schlecker tätig war, wurden demnach bis zu 30 Euro fällig. Laut Gerichtsdokumenten wäre zur Kostendeckung nur etwa die Hälfte nötig gewesen. Noch 2011 ließen sich Meike und Lars sieben Millionen Euro an LDG-Gewinn ausschütten. Ein ehemaliger LDG-Geschäftsführer sagte vor Gericht, nach seiner Kenntnis habe Schlecker selbst entschieden, die Stundensätze für die Firma 2011 anzuheben. Die Frage des Richters, ob er sich gewundert habe über die hohen Stundensätze, verneinte er. Er habe das nicht hinterfragt.

Schleckers Ehefrau Christa wiederum kann auf Einstellung des Verfahrens gegen sie hoffen. Der Vorsitzende Richter machte gestern deutlich, dass der Vorwurf der Beihilfe zum Bankrott bislang nicht zu beweisen sei.

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