Kommentar Dramatische Entwicklung

Es nutzt nichts, den derzeit noch 850 Beschäftigten in der Saarschmiede etwas vorzumachen. Es wird eine Mammutaufgabe werden, die Schmiede zu retten. Denn es geht nicht alleine nur um Aufträge. Man muss auch höllisch aufpassen, dass die jährlich angehäuften Millionenverluste – zuletzt 63,2 Millionen Euro – jetzt nicht auch dazu führen, Saarstahl insgesamt in eine Schief­lage zu bringen.

Saarschmiede
Foto: SZ/Robby Lorenz

Das wäre der Supergau für die saarländische Stahl­industrie. Doch so weit ist man noch nicht. Alleine schon aus Prestigegründen muss alles unternommen werden, um der Saarschmiede noch eine Chance zu geben. Sie war mit 450 Millionen Euro nicht nur die größte Einzelinvestition der vergangenen Jahre, sondern wurde auch unter internationaler Beachtung als das Zukunftsprojekt überhaupt gefeiert. Für Fuku­shima und die Folgen, die zu einem völligen Zusammenbruch der Absatzmärkte für die Schmiede geführt haben, kann die Belegschaft nichts. Um die Schmiede erfolgreich auf neuen Märkten zu platzieren, braucht man weiter viel Geld von Saarstahl und mehrere Jahre Zeit. Ob alle Beteiligten den Mut dazu haben, ist offen.

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