Saar-Politik uneins über Kohlemeiler

Saarbrücken · Wenn die Steag die Kraftwerke Bexbach und Weiher tatsächlich schließt, sollen die Folgen für die Mitarbeiter möglich gering sein. Nur darüber sind sich die politischen Parteien im Saarland einig.

Die Hiobsbotschaft des Energiekonzerns Steag, der im Saarland die beiden Kohlekraftwerke Bexbach und Quierschied-Weiher 2017 stilllegen will, löst in der Saar-Politik gegensätzliche Reaktionen aus - je nach Einstellung zur Energiewende. Rund 280 Jobs sind in Gefahr. Peter Strobel , wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion , verspricht, sich dafür einzusetzen, "die Arbeitsplätze und die Kohlekraftwerke zu erhalten". Sie seien nötig, um die Energieversorgung am Industriestandort Saarland zu sichern. "Der Erhalt der Kohlekraftwerke ist genauso wichtig wie der Ausbau der erneuerbaren Energien."

Ähnlich argumentiert der SPD-Fraktionschef Stefan Pauluhn . "Wir brauchen auch in Zukunft fossile Energieträger, damit auch bei Windflaute und wenn die Sonne nicht scheint, ausreichend Energie gewährleistet werden kann." Sollten nun im Saarland Arbeitsplätze gestrichen werden, sei die Steag gefordert, "eine Weiterbeschäftigung zu ermöglichen". Niemand dürfe ins Bergfreie fallen.

Einen sozialverträglichen Stellenabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen fordert auch der energiepolitische Sprecher der Grünen-Landtagsfraktion, Michael Neyses . Er hält aber "das Festhalten der Landesregierung an der Kohleenergie aus ökologischer wie auch ökonomischer Sicht für unverantwortlich". Er plädiert für einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien. Dadurch könnten bis 2020 jährlich etwa 275 Arbeitsplätze entstehen - also viel mehr, als durch die Stilllegung der Kraftwerke verloren gingen. In diesem Sinne äußert sich auch Christoph Hassel, Landesvorsitzender des Umweltverbands BUND. "Die geplante Schließung ist die Konsequenz aus der breit akzeptieren Energiewende." Zudem werde die Stilllegung der Kraftwerke der Umwelt Tausende Tonnen an Schadstoffen ersparen. Der Einstieg in den Ausstieg aus der Kohleverstromung mache deutlich, wie wichtig der Ausbau der erneuerbaren Energien im Saarland sei.

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