Russland und Saudi-Arabien halten Öl knapp

Peking · Die beiden Länder wollen die Förderung bis Mitte 2018 begrenzen und so den Preis für Benzin und Heizöl hoch halten.

 Auch Benzin und Diesel werden nach dem gestrigen Ölpreisanstieg voraussichtlich wieder teurer werden. Foto: Hildenbrand/dpa

Auch Benzin und Diesel werden nach dem gestrigen Ölpreisanstieg voraussichtlich wieder teurer werden. Foto: Hildenbrand/dpa

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Die wichtigen Ölstaaten Saudi-Arabien und Russland wollen die Öl-Förderung weiterhin beschränken. Bereits seit Jahresbeginn gilt eine entsprechende Förderkürzung, die die Preise stabilisieren soll. Diese soll nun zeitlich deutlich ausgeweitet werden, teilten der saudische Ölminister Khalid Al-Falih und sein russischer Amtskollege Alexander Nowak gestern auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Peking mit. Beide Länder streben an, dass die ursprünglich auf sechs Monate bis Juni begrenzte Produktionskürzung bis Ende des ersten Quartals 2018 ausgedehnt werden soll.

Der Ölpreis reagierte gestern sofort auf die Ankündigung. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordsee-Sorte Brent stieg bis zum Mittag auf 52,63 Dollar - ein Plus von 1,74 Euro oder 3,4 Prozent. Ähnlich stark war auch der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) gestiegen. Hier kletterte der Preis von 47,84 Dollar zeitweise auf 49,66 Dollar - ein Plus von 3,8 Prozent.

Es sei notwendig geworden, die vereinbarte Kürzung der Fördermenge zu verlängern, meinte der saudische Ölminister. Das angestrebte Ziel bei den Ölreserven sei bis Ende Juni nicht mehr zu erreichen. "Deshalb sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass es möglicherweise besser ist, das Ende der Förderkürzung auf das Ende des ersten Quartals 2018 zu verschieben", sagte Khalid Al-Falih. Am 25. Mai treffen sich die Vertreter des Opec-Ölkartells mit weiteren Förderländern. Auf dieser Konferenz in Wien wollen Saudi-Arabien und Russland ihre Vorschläge zur Debatte stellen.

Ende des vergangenen Jahres hatten sich Mitgliedsstaaten des Opec-Ölkartells mit anderen wichtigen Förderländern wie Russland auf eine Kürzung der Produktionsmengen geeinigt. Die Vereinbarung ist auf sechs Monate begrenzt und trat Anfang des Jahres in Kraft. Nach Einschätzung von Experten wird die Kürzung weitgehend umgesetzt. Sie hatte zeitweise einen starken Anstieg der Ölpreise zur Folge. Verbraucher mussten mehr an der Tankstelle oder fürs Heizen bezahlen.

Während die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und Russland ihre Produktion kürzten, legte die Fördermenge in den Vereinigten Staaten hingegen zu. Laut jüngsten Daten der US-Regierung vom vergangenen Mittwoch hat die landesweite Ölproduktion den höchsten Stand seit Mitte 2015 erreicht. Die immer höhere Fördermenge in den USA hatte die Ölpreise dann wieder sinken lassen.

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