Rohrbach-Preisträger „Der Staat gegen Fritz Bauer“ neu auf DVD

Saarbrücken · Zufall? Gleich zwei Filme sind zuletzt über Fritz Bauer (1903-1968) gedreht worden, über seine schwierige, von alten "Kameraden" in der Nachkriegszeit behinderte Arbeit. Der Jurist hatte als Bundesstaatsanwalt maßgeblichen Anteil am Zustandekommen der Auschwitz-Prozesse ab 1963 und informierte den israelischen Geheimdienst über den Fluchtort Adolf Eichmanns in Argentinien.

Vor Wochen lief Stephan Wagners TV-Produktion "Die Akte General" mit Ulrich Noethen in der ARD; nun erscheint die mehrfach ausgezeichnete Kinoproduktion - unter anderem beim Neunkircher Rohrbach-Preis - "Der Staat gegen Fritz Bauer" auf DVD (Alamode). Ein beklemmender Film über die Nachkriegszeit, Verdrängung und politische Mechanismen, ohne den didaktischen Muff einer filmischen Geschichtsstunde.

Großen Mehrwert der DVD gegenüber dem Kinobesuch haben die Extras: Drehberichte, nicht verwendete Szenen und vor allem ein filmbegleitender Audiokommentar mit Regisseur Lars Kraume und dem exzellenten Hauptdarsteller Burkhart Klaussner; sie berichten von den Recherchen zum und den Dreharbeiten am Film, mit dessen Thema sie bei Produktionsfirmen keine offenen Türen eingerannt haben.

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