Razzia bei Audi

Ingolstadt · Die Justiz nimmt den Autobauer wegen des Diesel-Skandals ins Visier.

 Audi-Chef Rupert Stadler versichert: „In meinem Büro ist nicht durchsucht worden.“ Foto: dpa

Audi-Chef Rupert Stadler versichert: „In meinem Büro ist nicht durchsucht worden.“ Foto: dpa

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(dpa) Während der Jahrespressekonferenz von Audi haben mehr als 100 Polizisten und Staatsanwälte die Zentrale des Autobauers, weitere Konzern-Standorte sowie Wohnungen von Mitarbeitern durchsucht. Eineinhalb Jahre nach der Aufdeckung des VW- und Audi-Diesel-Skandals in den USA leitete die für Ingolstadt zuständige Staatsanwaltschaft München "ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt wegen des Verdachts des Betruges und der strafbaren Werbung" ein. Mit den Aktionen solle geklärt werden, wer an der Verwendung der manipulierten Abgas-Software und an Falschangaben beteiligt gewesen sei, erklärte die Behörde.

Audi-Chef Rupert Stadler sagte: "Weder bei mir zu Hause noch in meinem Büro ist durchsucht worden." Die Aufklärung der Affäre sei aktuell sein "zentraler Job als Vorstandsvorsitzender". Audi, VW und Porsche hatten in den USA rund 83 000 Autos mit Audi-Dieselmotoren und einer dort illegalen Software verkauft, die niedrigere Abgaswerte angibt. Die Diesel-Verfahren hatten die VW-Konzerntochter im vergangenen Jahr 1,86 Milliarden Euro gekostet. Stadler meinte: "Als Konsequenz aus der Diesel-Affäre stellen wir bei Audi alles auf den Prüfstand." Die Aufarbeitung sei "noch lange nicht abgeschlossen". Aber sein Unternehmen tue alles, "dass so etwas wie die Diesel-Affäre bei uns nie wieder passiert".

Audi präsentierte zudem schwache Verkaufszahlen. Die VW-Tochter verkaufte auf dem wichtigsten Automarkt China im Februar 5,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Weltweit sanken die Auslieferungen deshalb um 1,1 Prozent auf 125 100 Autos. Im vergangenen Jahr sank das Ergebnis vor Sondereinflüssen vor allem aus der Diesel-Krise um 5,6 Prozent auf rund 4,8 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 1,5 Prozent auf 59,3 Milliarden Euro. Der Absatz stieg um 0,3 Prozent auf gut 1,5 Millionen Fahrzeuge.

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