Neue Wohn- und Gewerbeflächen RAG Montan treibt Sanierungen im Saarland voran

Ensdorf · Rund 20 Millionen Euro will die RAG Montan Immobilien GmbH im Jahr 2018 für Sanierungs- und Entwicklungsprojekte im Saarland ausgeben, kündigte Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung, gestern bei der Jahrespressekonferenz an.

 Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung RAG Montan Immobilien, mit Prokurist Rudolf Krumm vor einem Plan des Areals Duhamel.

Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung RAG Montan Immobilien, mit Prokurist Rudolf Krumm vor einem Plan des Areals Duhamel.

Foto: Ruppenthal

In Friedrichsthal soll das Neubaugebiet Am Geißwies erweitert werden. Hier haben bereits die Vorarbeiten zum Bau einer Lärmschutzwand begonnen, die die neuen Anwohner vom Lärm der Autobahn abschirmen soll. 25 neue Bauplätze sollen entstehen. Auch werden die Arbeiten für das Gewerbegebiet an der Halde Maybach beginnen. Hier ist in diesem Jahr mit der Baustelleneinrichtung, Infrastrukturmaßnahmen sowie ersten Erdarbeiten zu rechnen, sagte Rudolf Krumm, Prokurist der RAG Immobielen. „Die Erdarbeiten werden mehrere Jahre dauern“, warnte er, da nicht genügend Bodenmassen auf den Markt auf einmal erhältlich seien. Auch in Riegelsberg sind neue Grundstücke zum Wohnen vorgesehen. Im Bereich der Hahnenstraße will die RAG auf sieben Hektar Platz für Mehrfamilien-, Einfamlien- und Reihenhäuser schaffen. „Wir haben eine starke Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken in Riegelsberg und hier ideale Vorraussetzungen“, erklärte Krumm. Für die Wohngebiete in Friedrichsthal und Riegelsberg sollen in diesem Frühjahr noch Veranstaltungen zur Bürgerbeteiligung stattfinden, die Termine hierzu sind allerdings noch offen.

Eine der größten Sanierungsmaßnahmen steht auf der ehemaligen Kokereifläche in Neunkirchen-Geisheck und der dazugehörigen Bergehalde an. „Allein der erste Bauabschnitt umfasst eine Fläche von 14 Hektar“, sagte Masuth. Das Problem: Auf dem Areal befindet sich kontaminierter Boden, der in der Vergangenheit auch noch weiträumig verteilt wurde, wie Krumm erklärte. Hinzu kommt, dass es längst Naturschutzgebiet ist. Seltene Libellenarten haben sich hier ein Zuhause gesucht. Deshalb will die RAG Montan hier Schritt für Schritt vorgehen und für die jeweiligen Abschnitte zuerst Ersatzhabitate schaffen. Vier Jahre seien für die Maßnahme veranschlagt, 500 000 Kubikmeter Erde sollen bewegt werden. Allerdings wird die verseuchte Erde nicht abgetragen, sondern mit Materialien wie Ton und Folie abgedeckt, so dass sich der kontaminierte Bereich letztlich in eineinhalb bis zwei Metern Tiefe befindet. Und Duhamel in Ensdorf soll nun nach und nach zur Gewerbefläche werden. Mit der Vermarktung erster Grundstücke sei 2019 zu rechnen, so Krumm. Daneben sollen für rund fünf Millionen Euro 14 alte Schächte im ganzen Saarland neu gesichert werden.

Bei der Windkraft wurden insgesamt 14 Anlagen im Saarland ins Genehmigungsverfahren geschickt. Die drei Anlagen zwischen Riegelsberg und Holz auf der Fröhn werden nicht mehr kommen. Im Gegensatz dazu vollendet montanWind derzeit den Windpark Gohlocher Wald. Das erste Rad steht bereits, beim zweiten wird mit der Inbetriebnahme im März gerechnet. Beim Windpark Lebach Nord veräußerte die RAG Montan die Projekterechte an den sechs Rädern an den Betreiber BayWa Renewable Energy. Und in Merchweiler sollen die Erdarbeiten für das Windrad Erkershöhe in den nächsten zwei Wochen starten. Insgesamt sollen so im Saarland neun Windräder gebaut werden, die 27 Megawatt Strom liefern. „Strom für etwa 7000 Haushalte“, rechnete Krumm vor.

Beim Solarstrom wurden bisher neun Standorte vollendet. Der vermutlich letzte im Land steht nun in Jägersfreude an und soll noch im ersten Quartal gebaut werden. Hier sollen die Module 2,3 Megawatt in der Spitze liefern. Darüber hinaus blickt die Montan-Solar, eine Tochter der RAG Montan Immobilien, mittlerweile auch über die Grenzen. Das Unternehmen will in diesem Jahr erstmals in Frankreich Solarparks in Terril Wendel und Porcelette auf insgesamt 43 Hektar errichten.

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