Entwicklung ehemaliger Bergbauflächen RAG Montan Immobilien plant Millionenprojekte im Saarland

Ensdorf · Immer mehr frühere Bergbauflächen werden neu genutzt. Die RAG Montan Immobilien, die den Wandel vorbereitet, setzt neue Schwerpunkte.

 In Friedrichsthal bereitet die RAG Montan Immobilien 24 neue Baugrundstücke für Wohnhäuser vor. Nebenan wurden in einem früheren Bauabschnitt bereits 36 Grundstücke entwickelt. 

In Friedrichsthal bereitet die RAG Montan Immobilien 24 neue Baugrundstücke für Wohnhäuser vor. Nebenan wurden in einem früheren Bauabschnitt bereits 36 Grundstücke entwickelt. 

Foto: Becker & Bredel/RAG Montan Immobilien/Becker & Bredel

Der Wandel auf den ehemaligen Bergbauflächen im Saarland geht weiter. Die RAG Montan Immobilien will in diesem Jahr rund 39 Millionen Euro für Sanierungs- und Entwicklungsprojekte ausgeben. Das kündigte Markus Masuth, der Vorsitzende der Geschäftsführung des Unternehmens, am Freitag in Ensdorf an. Die größten Projekte laufen in Ensdorf, Völklingen-Luisenthal, Friedrichsthal und Neunkirchen.

Abbruch alter Bergbaugebäude und Sanierung von Absinkweihern, Kohlenlagern und Bergehalden nehmen dabei einen großen Raum ein. In Ensdorf-Duhamel sollen Gewerbe- und Wohnflächen entstehen, in Friedrichsthal läuft die Vermarktung weiterer 24 Baugrundstücke an, und in Riegelsberg soll ein Wohngebiet entwickelt werden. Außerdem sollen für rund drei Millionen Euro 16 Bergbauschächte saniert werden. Die Aufbereitung und der Verkauf von Flächen für Gewerbe und Wohnungen steht bei RAG Montan Immobilien im Mittelpunkt. Dazu „wollen wir zukünftig auch im Segment Wohnen in den Hochbau investieren“, kündigte Masuth an. So werde man für Ensdorf-Duhamel „prüfen, ob wir selber bauen können“, sagte Rudolf Krumm, Prokurist der RAG Montan Immobilien im Saarland.

Ehemalige Bergbauflächen im Wandel
12 Bilder

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Foto: BeckerBredel/RAG Montan Immobilien/BeckerBredel

Die RAG-Tochter gibt andere, darüber hinaus lange wichtige Ziele der Flächenentwicklung auf. Vor fünf Jahren favorisierte das Unternehmen noch erneuerbare Energien und nahm sich Großinvestitionen in Solarparks und Windräder vor. Jetzt zieht sich RAG Montan Immobilien aus diesen Geschäftsfeldern weitgehend zurück. Knapp 30 Windprojekte waren einmal geplant, neun wurden schließlich realisiert, wie Rudolf Krumm erläuterte.

Mit der Inbetriebnahme des Windparks Erkershöhe (Merchweiler) im vergangenen Oktober „haben wir eine letzte Anlage realisiert. Die wird verkauft“, sagte Masuth und kündigte an, dass die Montan-Wind, Tochter der RAG Montan Immobilien, „ihre Aktivitäten an der Saar einstellen wird“.

 Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, und Rudolf Krumm, Prokurist der RAG Montan Immobilien im Saarland.

Markus Masuth, Vorsitzender der Geschäftsführung der RAG Montan Immobilien, und Rudolf Krumm, Prokurist der RAG Montan Immobilien im Saarland.

Foto: Becker & Bredel/RAG Montan Immobilien/Becker & Bredel

Als einen Grund führte er das novellierte Erneuerbare-Energien-Gesetz an. In dem darin festgelegten Ausschreibungsmodell haben Windpark-Pläne jenseits der Küstenregionen kaum noch Chancen, den Zuschlag zu bekommen. Außerdem beschränke das Waldgesetz im Saarland den Bau von Windrädern. Dies „hat die Rahmenbedingungen für Windräder an der Saar sehr erschwert“, sagte Masuth. In Nordrhein-Westfalen bleibt Montan-Wind jedoch weiter tätig.

Die Solarpark-Aktivitäten werden komplett eingestellt. In diesem Jahr will Montan-Solar, ebenfalls Tochter der RAG Montan Immobilien,  zwar noch eine Solarfläche in Jägersfreude mit einer Leistung von 0,75 Megawatt realisieren. Auch sind noch zwei große Solarparks bei Forbach und St. Avold auf insgesamt 43 Hektar in Planung. Jeweils sollen rund 14 Millionen Euro investiert werden. Baubeginn soll im Frühjahr beziehungsweise Sommer sein. Solaranlagen zu bauen gehöre jedoch nicht zur Kernkompetenz der RAG Montan Immobilien. Das Knowhow liege bei den Projektpartnern, mit denen zusammen die Solarparks realisiert worden seien. „Daher werden wir uns aus dem Bereich Solar ebenfalls zurückziehen“, sagte Masuth.

Dagegen hat das Unternehmen die 50-Prozent-Beteiligung an der Landschaftsagentur Plus auf 100 Prozent aufgestockt. Sie kümmert sich um ökologischen Ausgleich von Baumaßnahmen. „Das ist eine schöne Ergänzung zu unserer Flächenentwicklung.“

Die RAG Montan Immobilien betreut laut Krumm im Saarland 1900 Hektar ehemalige Bergbauflächen. Im Jahr 2012 seien es noch 2500 Hektar gewesen. Im Saarland beschäftigt das Unternehmen rund 70 Mitarbeiter.

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