Vierte Verhandlungsrunde Neue Hoffnung auf eine Lösung für Neue Halberg Guss

Frankfurt/Saarbrücken · Im Tarifstreit über einen Sozialplan beim Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) gibt es neue Hoffnung. Die Schlichtungsgespräche sind am Freitag erneut vertagt worden.

 Im Tarifstreit über einen Sozialplan beim Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) sind die Schlichtungsgespräche am Freitag erneut vertagt worden.

Im Tarifstreit über einen Sozialplan beim Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) sind die Schlichtungsgespräche am Freitag erneut vertagt worden.

Foto: BeckerBredel

Neuer Termin sei der 22. August, teilten die IG Metall und das Unternehmen mit. Grund seien „sich ändernde Rahmenbedingungen“, heißt es in der Mitteilung der Gewerkschaft. Auch ist erstmals von „möglichen Lösungswegen“ für die Zukunft der Saarbrücker Motorblock-Gießerei die Rede. Die IG Metall äußerte sich allerdings nicht dazu, was das konkret bedeuten könnte. Die Vertagung nach der vierten Gesprächsrunde sei der Vorschlag des Schlichters, des früheren Arbeitsrichters Lothar Jordan, gewesen.

Positiv klingende Signale gibt auch das Unternehmen in seiner Mitteilung: „Wir haben eine stabile Verhandlungssituation, die es rechtfertigt, die Verhandlungen zu vertagen“ – also weiterzuführen und nicht etwa abzubrechen. Am Donnerstag hatte Geschäftsführer Alexander Gerstung noch von einem „Schicksalstag für die Existenz der NHG“ gesprochen und für die Schlichtungsrunde vehement Zugeständnisse der Gewerkschaft eingefordert. Vor Wochen war schon die Liquidation der NHG angedroht worden.

Der Streik bleibe vorerst ausgesetzt, teilten beide Seiten mit. Der Ausstand war nach sechs Wochen am 30. Juli unterbrochen worden. Hintergrund des Konfliktes ist die Forderung der IG Metall nach einem Sozialtarifvertrag für das Unternehmen angesichts eines befürchteten massiven Arbeitsplatzabbaus. Das Management hatte angedroht, das NHG-Werk Leipzig mit 700 Mitarbeitern Ende 2019 schließen. Für den Standort Saarbrücken steht ein Abbau von 300 der 1500 Arbeitsplätze im Raum. Für Saarbrücken schlägt die Gewerkschaft einen Treuhand-Fonds vor, um Mittel für einen Sozialplan außerhalb der Prevent-Gruppe zu sichern.

Der Hersteller von Motorblöcken und Antriebswellen gehört seit Mitte Januar zur bosnisch-deutschen Prevent-Gruppe der Familie Hastor. Prevent führt seit Jahren eine Fehde mit VW. Die Gewerkschaft hatte von Anfang an den Verdacht, dass Prevent die NHG nur gekauft hat, um den Machtkampf mit VW weiterzuführen. Volkswagen ist Hauptkunde der Gießerei.

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